Zweite Maiwoche Niersverband sprüht Biozid gegen Eichenprozessionsspinner

Mönchengladbach · Die Aktion soll die gefährlichen Raupen auf Eichen entlang der Niers töten. Für den Menschen sei das Mittel unschädlich, sagt der Verband.

 Die Brennhaare können Gesundheitsschäden verursachen

Die Brennhaare können Gesundheitsschäden verursachen

Foto: dpa/Patrick Pleul

Schon der Name klingt alles andere als niedlich: Thaumetopoea processionea. So nennen Wissenschaftler den Eichenprozessionspinner.  Weil dieser Schmetterling in seinem Raupenstadium bei Menschen zu gesundheitlichen Problemen wie Atemnot, allergischem Schock und Hautausschlag führen kann, will der Niersverband seine Ausbreitung auf Eichen in der Nähe der Niers in den kommenden Wochen zumindest minimieren.  Mit einer Sprühkanone werden Blätter möglicher Wirtsbäume besprayt. Eine vorbeugende Maßnahme, sagt Verbandssprecherin Margit Heinz. Und: „Wir machen das in diesem Jahr zum ersten Mal und wollen dann einen Vergleich zu früher ziehen und schauen, was eine solche Maßnahme nutzt.“

In den vergangenen Jahren habe sich der Eichenprozessionsspinner stark vermehrt, so der Niersverband. Das bedeutet: Das Risiko wächst, dass Menschen durch Kontakt mit oder Einatmen von sogenannten Brennhaaren der Raupen gesundheitliche Schäden erleiden. Das nun eingesetzte Spühmittel ist nach Angaben des Niersverbands ein biologisches Insektizid auf Basis des Bacillus thuringiensis. Es werde auf die Blätter von Eichen auf verbandseigenen Grundstücken im Bereich der Niers gesprüht.  Allerdings nicht auf Bäume unmittelbar am Flussufer, damit das Spray nicht ins Gewässer gelangt. „Durch Verzehr der behandelten Blätter nehmen die Raupen das Biozid auf. Bei den Raupen stellt sich dann in kürzes­ter Zeit ein Fraß- und Entwicklungsstopp ein. Weitere Eiablagen werden so verhindert, die Raupe stirbt nach wenigen Tagen und fällt vom Baum“, sagt der Verband. Das Mittel und die toten Raupen seien für Menschen, Tiere und Pflanzen unschädlich.  Es müsse vor dem dritten Larvenstadium der Raupen angewendet werden, da die Raupen dann die Brennhaare bis dahin noch nicht ausgebildet haben. Mit der Sprühaktionen will der Verband in dieser Woche im Raum Goch beginnen und sich dann entlang der Niers nach Süden vorarbeiten.In Mönchengladbach wird dann voraussichtlich in der zweiten Maiwoche gesprüht.

Zudem will der Niersverband mehr Nistkästen für Blau- und Kohlmeisen aufhängen, die den Eichenprozessionsspinner fressen. Auch Fallen sollen angebracht werden. Diese enthalten einen Stoff, der die Eichenprozessionsspinner-Raupen in einen Beutel lockt, in dem sie verenden.

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