Kosten von mehr als 200.000 Euro Die Sanierung des Kirchturms Wickrathberg ist fast finanziert
Mönchengladbach · Seit einem Jahr schweigen die Glocken des denkmalgeschützten Gebäudes. Wann das vorbei sein könnte, wieso dafür noch mehr Spenden nötig sind und was die Besucher eines Benefizkonzerts von „Cantica Vobis“ erwartet.
So schön ist die Kirche Wickrathberg
Die enorme Spendenbereitschaft von Privatpersonen und Unternehmen sowie mehrere bewilligte Förderanträge stellen eine zeitnahe Sanierung des Kirchturms Wickrathberg in Aussicht. Mitte Mai könnten die Arbeiten beginnen – wenn die Kosten bis dahin gedeckt sind. Mindestens 200.000 Euro soll die Maßnahme einem Voranschlag zufolge kosten. Etwa 186.000 Euro hat die Kirchengemeinde um Pfarrerin Esther Gommel-Packbier bereits gesammelt.
Vor etwa einem Jahr sind Kostenpflichtiger Inhalt Schäden im Ringgebälk des Glockenstuhls der etwa 800 Jahre alten Kirche entdeckt worden. Zwei Eichenbalken sind marode und müssen ausgetauscht werden. Seither schweigen die Glocken in Wickrathberg, um jegliche Erschütterung des Turms zu vermeiden. Der Austausch der „Problembalken“ stellte sich derweil als kompliziert und auch kostspielig heraus. Das Dach muss abgedeckt, der Turm eingerüstet und gestützt werden, um die eng im Gerüst verbauten und für das Gebilde essenziellen Balken zu ersetzen.
Die Kosten für die Maßnahme kann die Gemeinde alleine nicht tragen. Doch sie hat Unterstützer. Wie Pfarrerin Gommel-Packbier jetzt mitteilt, sind allein 55.000 Euro Spenden zusammengekommen. Das sei „außerordentlich und überwältigend“, sagt Gommel-Packbier, die ein „ganz herzliches Dankeschön“ an die Spender richtet. Zusammen mit der Baukirchmeisterin Monika Correnz hat sich die Pfarrerin zudem in mehrere Förderanträge eingelesen und diese eingereicht. Mit Erfolg. Bewilligt wurden Anträge beim Bund für ein Sonderförderungsprogramm (96.150 Euro), bei der Stiftung Kirchliche Baudenkmäler (15.000 Euro), bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (15.000 Euro) und bei der Sparkassen-Stiftung (5000 Euro). Aktuell kommt die Gemeinde somit auf 186.150 Euro – „und ich bin zuversichtlich, dass wir alle zusammen die fehlende Summe noch aufbringen werden“, sagt Gommel-Packbier. Das ist auch Voraussetzung für den Baubeginn, der erst startet, wenn die Gesamtsumme vorliegt.
Weitere Spenden werden unter anderem am Sonntag, 26. März, ab 17 Uhr bei einem Benefizkonzert gesammelt. Gestaltet wird dieses vom Mönchengladbacher Vokalensemble „Cantica Vobis“ unter Leitung von Stephanie Borkenfeld-Müllers und mit Jens Ebmeyer an der Orgel. Das Programm reicht von Sting über „Adiemus“ von Karl Jenkins bis hin zu Melodien von John Rutter. Der Eintritt zum Konzert in der Kirche Wickrathberg, Berger Dorfstraße 55, ist frei. Die Spenden der Besucher kommen der Sanierung zugute.
Zudem hat die Kirchengemeinde ein Spendenkonto eingerichtet. Alle Infos dazu gibt es online unter www.kirche-wickrathberg.de/kirchturmretter oder direkt bei Pfarrerin Gommel-Packbier (Tel. 02164 700759), die hofft, dass im Herbst endlich wieder die Glocken läuten können.