Jahresbilanz 2018 Sparkasse will Neubau am Rheydter Markt

Mönchengladbach · Die Stadtsparkasse investiert in moderne, zentrale Filialen. Mit dem Rathaus-Neubau soll in Rheydt die größte entstehen. Die Jahresbilanz des Geldinstituts zeigt, wie Mönchengladbach boomt. Sechs Millionen Euro werden an die Stadt ausgeschüttet.

 Das Rheydter Rathaus (r.) und die Alte Kommandatur (l.) sind denkmalgeschützt und bleiben stehen. Das helle Gebäude  dazwischen soll durch einen Neubau ersetzt werden. Dort möchte die Stadtsparkasse einziehen.

Das Rheydter Rathaus (r.) und die Alte Kommandatur (l.) sind denkmalgeschützt und bleiben stehen. Das helle Gebäude dazwischen soll durch einen Neubau ersetzt werden. Dort möchte die Stadtsparkasse einziehen.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Unter das allgegenwärtige Logo der wachsenden Stadt, MG +, schlüpft die Stadtsparkasse  zwar nicht. „Aber Mönchengladbach wächst, ist ein dynamischer Markt, das spiegelt sich auch in unseren Zahlen wider“, sagt Hartmut Wnuck, Vorstandschef des Geldinstituts. In allen zentralen Geschäftsfeldern konnte er in der Bilanz für 2018 erneut kräftiges Wachstum verkünden – und das trotz der für Banken schwierigen Niedrigzinsphase.

Das Geschäftsvolumen hat im vergangenen Jahr endlich die magische Grenze von fünf Milliarden Euro übersprungen, bei den Kundenkrediten ist ein Plus von 6,4 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro zu verzeichnen, davon sind 242 Millionen allein für Wohnbauprojekte. Der Überschuss liegt bei 16 Millionen Euro, die Kapitalquote bei 18,7 Prozent.  Mit 145.000 Girokonten und einem Marktanteil von 54 Prozent ist die Stadtsparkasse klarer Platzhirsch in Mönchengladbach. Und das soll auch sichtbar sein.

Rathaus-Neubau Bei dem geplanten Großprojekt am Rheydter Marktplatz ist auch ein Umzug der Stadtsparkassen-Filiale von der Harmoniestraße in den neuen Komplex vorgesehen. Offen war bisher, wo genau die Stadtsparkasse in dem Block zwischen Marktplatz, Limiten- und Stresemannstraße eingeplant wird. Beim Jahresbilanzgespräch nannte Wnuck jetzt konkrete Erwartungen, die auch mit den Verantwortlichen bei Stadt und EWMG besprochen seien: „Unser Standort braucht einen Zugang vom Markt. Wir wollen an den Marktplatz, zwischen die Kommandatur und das Rathaus.“ Beide Gebäude stehen unter Denkmalschutz und müssen erhalten bleiben. Es soll mit rund 1600 Quadratmetern die größte und modernste Filiale werden. Ausgestattet mit einer 40 Plätze fassenden Tiefgarage direkt unter dem Gebäude. Im Gegenzug soll das Grundstück mit der heutigen Filiale an die Stadttochter EWMG verkauft werden.

Filialen Doch auch an anderer Stelle wird weiter investiert. Seit 2016 wurde die Zahl der Filialen stadtweit von 38 auf aktuell 27 verringert, indem kleine Standorte laut Wnuck zu „leistungsfähigen Filialen“ zusammengelegt wurden. Die in Eicken und Westend wurden renoviert, die in Wickrath soll folgen. Der Standort Geneicken an der Düsseldorfer Straße wird zu einer modernen Großfiliale. Auch am Hardterbroicher Markt soll Bewegung in die Pläne kommen.

Immobiliengeschäft „Die Nachfrage nach Immobilien in Mönchengladbach ist nach wie vor hoch“, sagt Wnuck. Wegen der hohen Preise andernorts drängen immer mehr Menschen in den noch relativ bezahlbaren Markt. Die Nachfrage sei aber weit höher als das Angebot, betont Wnuck. Das führt zu steigenden Preisen: In einfachen und mittleren Lagen um etwa fünf Prozent, in sehr guten Lagen sogar um zehn Prozent. Bei Grundstückspreisen in mittlerer Lage koste der Quadratmeter inzwischen 280 Euro, das sei ein Plus von 8,7 Prozent. Begehrte Lagen sind Bunter Garten, Bettrath, Venn und Wickrath. Bei der Immobilienvermittlung weist die Stadtsparkasse einen Rekordumsatz von 33 Millionen Euro aus (plus zehn Prozent).

Ausschüttung Die gute Nachricht für den Kämmerer: Auch dieses Jahr wird die Stadtsparkasse an die Stadt ausschütten, nämlich sechs Millionen Euro. Das sind drei Millionen weniger als ein Jahr zuvor, entspricht aber dem üblichen Turnus bei einer solchen Geschäftslage. Hinzu kommen 13,5 Millionen Euro Gewerbe- und Körperschaftssteuer, die auch zum Großteil auf die städtischen Konten fließen.

Einlagen, Wertpapiere, Bausparverträge Auch hier waren Zuwächse zu verzeichnen. Das Einlagengeschäft stieg um 132 Millionen auf 3,8 Milliarden Euro, allerdings setzen die Kunden auf Kurzfristigkeit. Bei den Wertpapieren ist ein Nettozuwachs von 77,4 Millionen Euro zu verzeichnen. Die Zahl der Bausparverträge legte um 18 Prozent zu.

Online und mehr Die Quote der für Online-Banking freigeschalteten Konten steigt und liegt bei 60 Prozent. Immer beliebter ist auch die Banking-App, die von dem Magazin Finanztest zum Sieger gekürt wurde. Beim kontaktlosen Bezahlen wurden 2018 rund 500.000 Transaktionen verzeichnet.

 Das Rheydter Rathaus (r.) und die Alte Kommandatur (l.) sind denkmalgeschützt und bleiben stehen. Das helle Gebäude dazwischen soll durch einen Neubau ersetzt werden. Dort möchte die Stadtsparkasse einziehen.

Das Rheydter Rathaus (r.) und die Alte Kommandatur (l.) sind denkmalgeschützt und bleiben stehen. Das helle Gebäude dazwischen soll durch einen Neubau ersetzt werden. Dort möchte die Stadtsparkasse einziehen.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Bargeld „Die Mönchengladbacher lieben weiter Bargeld und sammeln Münzen“, sagt Wnuck. 3,9 Millionen Auszahlungen an den Geldautomaten werden konstant jedes Jahr gezählt. 600 Kilogramm in „Safe-Bags“ abgegebene Münzen werden jeden Tag bewegt. Mit 2,50 Euro (Privatkunden) bzw. fünf Euro (Geschäftskunden) pro Tasche verdiene die Stadtsparkasse gemessen an dem Aufwand damit nichts.

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