Konzert in Mönchengladbach Rockig-besinnliche Höhnerweihnacht

Mönchengladbach · Eine doppelte Premiere erlebten die Besucher bei der Höhnerweihnacht. Der Start ihres Weihnachtsprogramms begann die Kölner Gruppe erstmals in der Red Box. Die Band zeigte dabei, dass sie nicht nur Karneval kann.

In der Red Box am Sparkassenpark spielten die Höhner ihr Weihnachtskonzert.

In der Red Box am Sparkassenpark spielten die Höhner ihr Weihnachtskonzert.

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Wem bisher noch nicht weihnachtlich zumute war, der ist spätestens nach dem Konzert der Höhner in der Red Box auf Weihnachten eingestimmt. Passend zum nassen Novemberschmuddelwetter wird es heimelig im Konzertsaal. Schon im Voyer glänzen und leuchten golden geschmückten Christbäume. Die Bühnenkulisse schafft das Ambiente einer Holzhütte mit röhrendem Hirsch über einem Flammen lodernden Kamin. Zwar nur als Digitalanimation, aber trotzdem wirkungsvoll. Mit Glockengeläut betreten die sieben Musiker der Höhner die Bühne für ihren ersten Song „Dat Kölsche Hätz“.

„Die biblische Sieben spielt bei uns mittlerweile eine Rolle,“ stellt Sänger Henning Krautmacher die neue Besetzung der Band vor. Sechs Höhner und ein Freund, Michael Kuhl an der Trompete und anderen Instrumenten. Seit August diesen Jahres haben die Höhner Unterstützung durch den Gitarristen Joost Vergoossen. Die langjährigen Mitglieder Hannes Schöner an der Bassgitarre und Gesang und Jens Streifling, Gitarre, Mandoline sowie Saxophon, und Micki Schläger am Keyboard sind dem Publikum bekannt. Simon Wolf am Schlagzeug wird Ende des Jahres ausscheiden.

„Weihnachten ist das Fest, an dem man sich an seine eigene Kindheit erinnert, das Fest der Nostalgie,“ erinnert Hannes Schöner. „Denn es geht nicht um das, was wir gerade real erleben, sondern um die schönen Kindheitserinnerungen“. Von der guten alten Zeit erzählen die Musiker in ihrem Song „Früher“. Die Zuhörer im gut gefüllten Konzertsaal hören die Geschichten von „Morje“, „Vier Kerzen“ und „Kinderauge“. Abwechselnd singen die Höhner „et wor en jode Zick“ und erzählen dann von ihrem langjährigen Projekt in Köln für die Menschen ohne Heimat. „In Köln gibt es in der Nähe des Hauptbahnhofes ein kleines Restaurant, Lobby genannt. Dort bekommen die Berber, so nennen sich die Obdachlosen in Köln selbst, für wenig Geld eine warme Mahlzeit. Vor etwa 23 Jahren haben die Höhner die Patenschaft übernommen und kelnern dort jedes Jahr kurz vor Weihnachten, weil es uns ein Anliegen ist,“ teilt der Sänger mit. Durch dieses Engagement entstand ihr Lied „Alles verlore“, das den Menschen von der Situation der Obdachlosen erzählt.

„Wir wollen heute mit Euch gemeinsam die Welt anhalten,“ kündigt der Sänger etwas später an, „ja, das geht!“ Die Musiker spielen mit dem Publikum das Spiel „Einfrieren“. Taucht der Begriff „Welt“ ein zweites Mal im Lied auf, erstarrt das Klatschen der Zuhörer und setzt erst beim nächsten Wort „Welt“ wieder ein. Nach erfolgreichem Klatsch-Stop-Spiel, das die Menschen erfreut mitspielten, wanderte ein großer, farblich wechselnder, beleuchteter Erdball über die Köpfe des Publikums. Lustige und besinnliche Geschichten erzählen die Höhner in ihrem Weihnachtsprogramm. Aber auch das Geheimnisvolle hat seinen Platz.

Mit einem Weihnachtsmadley und gemeinsam mit dem Publikum gesungenen Weihnachtsliedern ging der Abend in der Red Box zu Ende. Die Besucher gingen, musikalisch besinnlich eingestimmt, durch die Nässe und Kälte wieder zurück in ihre Häuser.

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