Situation in Mönchengladbach Wie Corona den Energieverbrauch verändert

Mönchengladbach · Wer im Home Office arbeitet verbraucht vor allem mehr Strom und Gas. Auch wenn die Daten erst vorliegen, wenn Zähler abgelesen werden, geht die NEW bisher von höheren Rechnungen aus.

 Die Arbeit zu Hause und die Kontaktsperre heben den Energieverbrauch zu Hause an.

Die Arbeit zu Hause und die Kontaktsperre heben den Energieverbrauch zu Hause an.

Foto: dpa/Arno Burgi

Die Corona-Krise hat das Arbeitsleben völlig auf den Kopf gestellt. Viele Unternehmen und Geschäfte mussten ihre Arbeitsleistung deutlich herunterfahren oder gar ganz schließen. Dafür stieg die Zahl der Menschen, die im Homeoffice arbeiten, deutlich an. Doch wie wirken sich diese Veränderungen auf den Wasser- und Stromverbrauch in Mönchengladbach aus? Hat sich der Verbrauch in privaten Haushalten gesteigert, gibt es Abweichungen im Vergleich zu früheren Jahren oder bereits Auffälligkeiten bei Heiz- oder Stromkosten?

Bezogen auf den Wasserverbrauch sind laut NEW noch keine Besonderheiten festzustellen, auch wenn im Monat April 4,5 Prozent mehr Wasser gebraucht wurde als im April des vergangenen Jahres. Die NEW bringt das jedoch nicht mit der Corona-Pandemie, sondern mit dem extrem trockenen Monat in Verbindung. „Wenn alle Leute in Mönchengladbach ständig ihre Hände nach den empfohlenen Angaben waschen würden, dann müsste sich der Tagesverbrauch an Trinkwasser pro Person, der bei durchschnittlich 118 Liter pro Tag liegt, um zehn Prozent erhöhen. Das ist aktuell nicht der Fall“, heißt es vonseiten des kommunalen Versorgungsunternehmens.

Zudem habe die NEW keine größeren, gewerblichen Abnehmer für Trinkwasser, „die Firmen, die tatsächlich besonders viel Wasser benötigen, haben eigene Brunnen“. Was der Versorger allerdings zuletzt festgestellt hat, ist eine gewisse Verschiebung des morgendlichen Maximalbedarfs zu etwas späteren Stunden.

Ob der Strom- und Gasverbrauch bei Privatkunden wegen Corona höher ist, kann die NEW dagegen nicht feststellen, da der Zähler nur einmal im Jahr abgelesen wird. Allerdings würden Kunden, die über das intelligente Messsystem Smart Meter verfügen, berichten, dass sie „in den vergangenen vier Wochen zwischen zehn und 20 Prozent mehr verbrauchen als im Vergleich zum Vorjahr“. Es sei daher davon auszugehen, dass die Stromrechnung leicht höher ausfällt. Mit der Erhöhung des Abschlagsbetrages ließe sich dem aber entgegenwirken.

Beim Gasverbrauch schreibt die NEW dem warmen Winter eine größere Bedeutung zu als der erwartete Mehrverbrauch, der durch stärkeres Heizen in Corona-Zeiten verursacht worden ist. „Bei unseren Geschäftskunden mit täglicher Messung stellen wir demgegenüber in Folge des Lockdowns einen deutlichen Absatzrückgang fest“, teilt das Unternehmen mit.

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