Abfallentsorgung in Mönchengladbach Der rechte Weg für Elektroschrott

Mönchengladbach · Gut 1000 Tonnen Kühlschränke, PC-Monitore, Handys und andere Elektro-Altgeräte laufen pro Jahr in der Stadt in den Sammelsystemen der Mags auf. Für die richtige Entsorgung gibt es unterschiedliche Wege. Am Ende führen sie nach Grevenbroich.

 Alfred Reuen ist seit 13 Jahren bei der GEM. Auf dem Wertstoffhof Heidgesberg nimmt er Elektroschrott der Bürger an und sortiert ihn für die entsprechenden Abfallbehälter vor.

Alfred Reuen ist seit 13 Jahren bei der GEM. Auf dem Wertstoffhof Heidgesberg nimmt er Elektroschrott der Bürger an und sortiert ihn für die entsprechenden Abfallbehälter vor.

Foto: Mags

Die Kaffeemaschine röchelt nicht einmal mehr. Der Computermonitor hat den Geist aufgegeben und zeigt nur noch die Farbe schwarz. Das Handy ist defekt und nicht mehr zu gebrauchen – ärgerlich genug. Doch dann ergibt sich auch noch die Frage: Wohin mit dem Elektroschrott? In den Restmüll darf er nicht. „Auch die Abgabe an unbefugte Schrottsammler ist verboten“, sagt Mags-Sprecherin Anne Peters-Dresen. Es bestehe die Gefahr, dass diese die im Elektroschrott enthaltenen wertvollen Materialien ausschlachteten, die übrigen Komponenten aber zum Teil illegal entsorgten. Also: Was tun? Und wie viel Elektromüll läuft eigentlich in Mönchengladbach über die Sammelwege der Mags auf?

Entsorgen mit der Mags Elektro-Altgeräte aller Größen, die aus Privathaushalten stammen, können kostenfrei an den Wertstoffhöfen Luisental oder Heidgesberg abgegeben werden. Die nehmen auch Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen und LED-Lampen entgegen. Solche Lampen und Geräte, die nicht größer als eine Kaffeemaschine sind, sammelt zudem das Schadstoffmobil ein, das zu festgelegte Terminen im Stadtgebiet unterwegs ist.

Wer nicht selbst abliefern will, kann auch die Sperrmüllabfuhr den Job machen lassen. Für Haushaltsgroß-, Kühl- und Elektroaltgeräte ab der Größe eines Fernsehers oder Staubsaugers ist eine Terminvergabe unter der Rufnummer 02161 491049 oder auf den Internetseiten der Mags möglich. „Es ist wichtig, dass wir bei der Terminvereinbarung wissen, wenn Elektroaltgeräte bereitgestellt werden, weil wir diese in einem gesonderten Fahrzeug abholen. Das ist übrigens auch der Grund dafür, dass wir erst Möbel und später die Elektrogeräte holen“, sagt Peters-Dresen.

Einmal pro Jahr werden Elektrokleingeräte wie Telefon, Fön, Toaster und Kaffeemaschine in jedem Abfuhrbezirk abgeholt. Die Termine in diesem Jahr sind nach Angaben des Entsorgers: 5. September in den Bezirken 1, 2 und 3; 12. September in den Bezirken 4, 5 und 6; 19. September in den Bezirken 7, 8; 26. September in den Bezirken 9 und 10.

Entsorgen im Handel Elektronik-Fachgeschäfte sind laut Mags zur kostenlosen Rücknahme alter Elektrogeräte verpflichtet, sofern die Verkaufsfläche des Ladens mindestens 400 Quadratmeter groß ist: „Man kann bis zu fünf Altgeräte, die nicht größer als 25 Zentimeter sind, kostenfrei im Handel zurückgeben. Auch ohne ein neues Gerät im Laden zu kaufen. Und dabei ist es egal, ob das alte Gerät in diesem Geschäft gekauft wurde oder nicht“, sagt Anne-Peters Dresen. Zudem könne beim Kauf eines neuen Elektrogeräts ein Altgerät der gleichen Geräteart kostenfrei zurückgegeben werden. Auch wenn Elektrogeräte online gekauft werden, müsse der Händler gewährleisten, dass man deutschlandweit und in zumutbarer Entfernung eine Rückgabemöglichkeit habe.

Batterien und Akkus Kameras, Akkuschrauber, kabellose Tastaturen und etliche andere Geräte enthalten Akkus oder Batterien, die nicht fest verbaut sind. Diese müssen vor der Abgabe herausgenommen und getrennt als Batterie entsorgt werden. Allerdings nicht im Restmüll! „An den Rücknahmestellen für Altgeräte gibt es hierfür spezielle Batterie-Sammelbehälter“, sagt die Mags.

Verwertung Die Elektroaltgeräte aus Mönchengladbach holt die Noex AG, eine Tochter der Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN), ab. Sie zerlegt und recycelt Elektro- und Elektronik-Altgeräte, um daraus Rohstoffe wieder zu gewinnen – das funktioniert mit Kühlschränken und Fernsehern ebenso wie mit Smartphones oder Laptops. „Nach der Wiederaufbereitung tauchen letztere etwa als Schmuck, Kupferplatten, als Kunststoffabdeckung für Durchlauferhitzer oder auch als Kugelschreiber wieder auf“, sagt Anne Peters-Dresen. Handys enthalten rund acht Gramm Kupfer, 0,15 Gramm Edelmetalle wie Gold, Silber und Palladium sowie 0,08 Gramm seltene Metalle wie Kobalt und Tantal sowie seltene Erden, die wiederverwendet werden können. „Bei Laptops fällt knapp die vierfache Menge an Edelmetallen an“, so Peters-Dresen.

Mengen Die Noex AG in Grevenbroich hat 2019 nach eigenen Angaben 290 Tonnen Kühlgeräte, 160 Tonnen Fernseher und Monitore, 170 Tonnen Haushaltsgroßgeräte und 440 Tonnen Elektrokleingeräte aus Mönchengadbach von der Mags übernommen. Wie groß die Mengen sind, die über den Handel zurückgenommen werden, kann die Noex jedoch nicht abschätzen.

Noch mehr Informationen Was zum Thema Elektrogeräte-Entsorgung wichtig ist, hat die Mags online zusammengestellt.

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