Fachmesse in Mönchengladbach Wie die Smart City entwickelt wird

Mönchengladbach · Von schrankenlosen Parkhäusern und Gieß-Apps: Was eine smarte City anzubieten hat, zeigte der Smart City Summit. Mit dabei auch viele Unternehmen aus Mönchengladbach.

Andreas Meyer-Falcke und Oberbürgermeister Felix Heinrichs lassen sich beim Smart Cuity Summit die smarte Notrufsäule des Gladbacher Unternehmens HCR erklären.

Andreas Meyer-Falcke und Oberbürgermeister Felix Heinrichs lassen sich beim Smart Cuity Summit die smarte Notrufsäule des Gladbacher Unternehmens HCR erklären.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Nehmen wir einen x-beliebigen Tag in einer nicht allzu ferner Zukunft: Die Menschen fahren in die Stadt. Eine App erklärt Ihnen, wie voll es auf welchen Straßen ist und in welchem Parkhaus gerade wie viele Plätze frei sind. Sie fahren in ihr ausgewähltes Parkhaus ein – ohne Schranke, ohne Geldautomat: Lediglich Ihr Kennzeichen wird gescannt. Das kennen manche vielleicht schon vom Parkplatz des Supermarktes. Allerdings können Autofahrer in diesem Parkhaus auch zuhause aus bezahlen. Nach dem Einkauf kehren sie nach Hause zurück, wo die Mülltonne bereits im Hinblick darauf gescannt wurde, ob sie geleert werden muss. Und ein Blick auf eine andere App teilt mit, dass der Baum auf der Straße vor Ihrem Haus einen Schuss Wasser nötig hat.

Diese und viele andere Möglichkeiten, die durch die Digitalisierung möglich werden, konnten die Besucher des Mönchengladbacher „Smart City Summits“ mit vielen Anwendungsbeispielen lebendig demonstriert erleben. Zur zweiten Auflage der Fachmesse kamen gut 30 Aussteller ins ehemalige Karstadt-Gebäude in Rheydt.

Es waren Teilnehmer aus dem öffentlichen Sektor, der Industrie, des Mittelstands, die ihre Produkte vorstellten, Vertreter innovativer Start-ups waren ebenfalls dabei wie Digitalisierungsexperten und Vertreter der Kommunen, Institutionen, Verbänden, Wissenschaft und Forschung.

Lars Randerath von der Wirtschaftsförderung der Stadt Mönchengladbach und Projektleiter des Smart City Summit: „Unser Auftrag ist es, ein nachhaltiges Netzwerk zu schaffen, in dem sich andere Kommunen in Nordrhein-Westfalen mit den Ausstellern verknüpfen können, um smarte Lösungen für die Stadt der Zukunft zu erforschen.“

Fast die Hälfte der Aussteller stammte aus Mönchengladbach, was Oberbürgermeister Felix Heinrichs freute. Er machte mit Andreas Meyer-Falcke einen Rundgang über die Fachmesse. Falcke ist der Beauftragte für Informationstechnik im Wirtschafts- und Digitalministerium der NRW-Landesregierung. Beide ließen sich Projekte der Aussteller vorstellen und erklären.

Das familiengeführte Unternehmen Paul Wolff aus Mönchengladbach produziert unter anderem Abfallsammelsysteme sowie Schutz- und Depotschränke. Im Vorfeld der Ausstellung konnte eine Kooperation zwischen Wolff GmbH und „Pepperl+Fuchs“ aus Mannheim initiiert werden: „Pepperl+Fuchs“ stellt Sensoren her. Diese finden nun ihren Platz beispielsweise in den Fahrradgaragen von Wolff, die man demnächst in der Stadt finden könnte. Die in Mönchengladbach ansässige Firma HCR, Heinrich Cremer GmbH, stellte eine innovative Notrufsäule für Betriebe vor. In ihr stecken Feuerlöscher, Notfalltelefon, Augendusche, Defibrillator, Erste-Hilfe-Set. Ein Touchscreen führt anschaulich vor, wie die Rettungselemente zu benutzen sind.

In die schöne neue Welt des Parkens entführte der Mönchengladbacher Technologiekonzern Scheidt & Bachmann ein. Kamerasysteme ersetzen das Papierticket, Informationen über Parktarife und freie Stellflächen werden automatisch angezeigt.

Ein Stand war dem Prototypen des „Digitalen Zwillings“ der Stadt Mönchengladbach gewidmet. Stück für Stück entsteht der digitale Stadtentwurf. In seine Inhalte werden Fach- und Sensordaten aus dem öffentlichen Raum eingepflegt. Sie dienen dazu, Erkenntnisse über Hitzeinseln, Starkregengefahren, Lärmquellen, Luft- und Wasserqualität zu erhalten. Die Erkenntnisse helfen dabei, ungewünschten Entwicklungen gegenzusteuern, die Stadtplanung zu optimieren und den Ausstoß von CO2 sowie die Menge an Feinstaub zu minimieren, wie Martina Nolte erklärte. Sie ist die Projektleiterin IT-Steuerung und Digitalisierung. 

Begleitet wurde die Fachmesse von einer Reihe Kurzvorträgen, die die verschiedenen Themenbereiche der Digitalisierung in den Städten wie Umwelt, Daten oder Mobilität vertieften.

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