Bundesweiter Probealarm So lief der Warntag in Mönchengladbach
Mönchengladbach · Pünktlich um 11 Uhr lösten die Sirenen in der Stadt den Probealarm aus. Beim Test des neuen Warnsystems übers Handy sind die Rückmeldungen der Bürger hingegen durchwachsen.
Beim bundesweiten Warntag haben am Donnerstag, 8. Dezember, um 11 Uhr auch in Mönchengladbach die Sirenen geheult und viele Handys geschrillt. Der Probealarm für den sogenannten Warnmittelmix – der Warnung über Sirenen, Apps, Rundfunk und erstmals auch über Direktnachrichten aufs Handy – sollte als Test der jeweiligen Infrastruktur sowie zur Sensibilisierung der Bevölkerung für die unterschiedlichen Warnhinweise dienen. Aus Sicht der Feuerwehr Mönchengladbach war die Testung des Sirenennetzes erfolgreich. Zum „Cell Broadcast“-System, bei dem Nutzer eine Direktnachricht auf das Mobiltelefon bekommen, gibt es aber unterschiedliche Rückmeldungen der Bürger.
Die Feuerwehr hat pünktlich um 11 Uhr hat die Sirenen über den Dächern der Stadt ausgelöst. „Aus unserer Sicht ist der Warntag grundsätzlich gut gelaufen“, sagt André Weißhaupt von der Leitstelle der Mönchengladbacher Feuerwehr. Fast alle Sirenen hätten ausgelöst, so der Stand am Donnerstagmittag. Über zwei Anlagen war bereits bekannt, dass sie nicht funktionieren: An der Hardter Landstraße und in Mennrath müssen noch Nacharbeiten an den Installationen vorgenommen werden. Detaillierte Erkenntnisse über die Funktion der anderen Warnanlagen werden laut Weißhaupt in den kommenden Tagen gesammelt. „Wenn sich hier zeigt, dass einzelne Sirenen doch nicht richtig funktionieren, steuern wir innerhalb kürzester Zeit nach“, sagt Weißhaupt.
Nur wenige Bürger hätten sich während des Alarms in der Leitstelle gemeldet, berichtet der Feuerwehrmann. Einzelne hätten bemängelt, dass die Sirenen zu leise seien. Hier verweist Weißhaupt darauf, dass das Warnnetz weiterhin im Aufbau sei. Andere Anrufer hatten Fragen zur Warnung über „Cell Broadcast“, die bei einigen Bürgern nicht ausgelöst wurde. Dass niemand bei der Feuerwehr angerufen hat, um sich über den Alarm als solchen zu informieren, führt Weißhaupt auf eine gelungene Kommunikation im Vorfeld des Warntags zurück.
Ähnlich wie die Feuerwehr in Sachen Sirenen zieht auch das Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), das die Testwarnung ausgelöst hatte, eine erste positive Bilanz. Wie der Präsident des BBK, Ralph Tiesler, der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, habe die Probewarnung gezeigt, „dass unsere technische Infrastruktur robust ist.“ Auch das Zusammenspiel der Warnsysteme habe funktioniert. Wie bei der Feuerwehr handle es sich hierbei um eine vorläufige Bewertung, für „abschließende Ergebnisse“ sei es noch zu früh.
Bei den Bürgern fällt die Bewertung des Warntags vor allem mit Blick auf die Warnung auf das Handy durchwachsener aus. Im sozialen Netzwerk Facebook teilten viele Nutzer ihre Erfahrung mit dem „Cell Broadcast“-System, das erstmals bundesweit getestet wurde. Über das Mobilfunknetz sollen alle eingeschalteten Handys, die in der Funkzelle eingewählt sind und ein aktuelles Betriebssystem installiert haben, eine Warnung erhalten. Einige, aber längst nicht alle Nutzer wurden um 11 Uhr durch einen schrillen Alarmton aufgeschreckt. Mutmaßlich wegen eines veralteten Betriebssystems blieben viele Handys aber stumm oder Nutzer erhielten nur eine Mitteilung ihrer Warn-App. Von „Hat alles gut funktioniert“ bis „Nix, gar nix“ kommentierten Nutzer auf den Facebook-Seiten der Rheinischen Post Mönchengladbach und der Stadt Mönchengladbach den Probealarm über das Mobilfunknetz. Vermutlich wegen verschiedener Betriebssysteme auf dem jeweiligen Handy berichteten Nutzer zudem, dass in ihrem Haushalt einige Handys Alarm schlugen, andere nicht oder dass es nur einen stummen Alarm ohne Warnton gegeben habe.
In der Leitstelle der Feuerwehr gaben Weißhaupt und sein Team den fragenden Anrufern auch am Donnerstag Auskunft, welche Systeme kompatibel sind und welche Voreinstellungen den Alarm über „Cell Broadcast“ unterdrücken. Obwohl nicht alle Geräte für das System geeignet sind, sieht Weißhaupt die Bürger im Ernstfall gut gewarnt: „Deshalb haben wir auch einen Warnmittelmix, damit mindestens ein Alarm die Bürger erreicht.“
Weitere Informationen zum „Cell Broadcast“ und welche Betriebssysteme kompatibel sind, gibt es beim BBK unter www.bbk.bund.de. Erfahrungen mit dem Warntag und Feedback zum neuen Warnsystem sammelt das BBK bis zum 15. Dezember unter www.warntag-umfrage.de.