Beratungsstelle in Mönchengladbach Missbrauch wird schneller angezeigt

Mönchengladbach · Die Scheu, sich bei Missbrauchsverdacht an die Behörden zu wenden, scheint gesunken. Diesen Schluss ziehen zumindest die Berater vom Verein „Zornröschen“ in Mönchengladbach. Auch im Lockdown werden sie um Hilfe gebeten. Vor allem von zwei Personengruppen.

 Der Verein Zornröschen berät Kinder und Jugendliche auch zum Schutz vor Übergriffen.

Der Verein Zornröschen berät Kinder und Jugendliche auch zum Schutz vor Übergriffen.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Bei sexuellem Missbrauch und beim Verdacht einer solchen Tat ist die Scheu, sich an Polizei und Justiz zu wenden, offenbar gesunken. Diesen Schluss ziehen zumindest die Berater des seit 30 Jahren in Mönchengladbach aktiven Vereins „Zornröschen“ aus einer Bilanz ihrer Arbeit im vorigen Jahr. Hatten 2019 nur 18,14 Prozent der Ratsuchenden schon Strafverfolgungsbehörden kontaktiert bevor sie Hilfe bei Zornröschen suchten, waren es 2020 schon fast 31 Prozent der Ratsuchenden. Ein denkbarer Grund für die wachsende Anzeigebereitschaft seien möglicherweise die Aufsehen erregenden Missbrauchsfälle in Lüdge und Bergisch Gladbach.