Alternative zum „Hotel Dubai“ in Mönchengladbach Obdachlose werden nachts in Seecontainer geduldet

Mönchengladbach · Die Alternative zum „Hotel Dubai“ in der Nähe zum Mönchengladbacher Hauptbahnhofs ist laut Stadt fertiggestellt. Es gibt drei Bänke und ein Urinal.

 Der blaue Seecontainer steht auf einem Grundstück der städtischen Entwicklungsgesellschaft an der Breitenbachstraße.

Der blaue Seecontainer steht auf einem Grundstück der städtischen Entwicklungsgesellschaft an der Breitenbachstraße.

Foto: Leslie Brook

An der Ecke Hindenburgstraße/ Breitenbachstraße steht seit einigen Wochen ein blauer Seecontainer. Nun ist dieser laut Stadt so weit von der Mags hergerichtet worden, dass er von obdachlosen Menschen genutzt werden kann. Bänke wurden im Inneren und an einer Außenwand installiert, der Grund unter dem Container aufgeschüttet, sodass er jetzt auf ebener Fläche steht. Am 26. Januar sei er aufgeschlossen worden, berichtet ein Stadtsprecher auf Anfrage.

Der Container soll für die Obdachlosen sein, die sich zuvor am Platz der Republik aufgehalten oder ihr Lager im Tunnel an der Heinrich-Sturm-Straße aufgeschlagen hatten.

Die Gleisunterführung, auch „Hotel Dubai“ genannt, wird seit Längerem als Schlafstelle und Aufenthaltsort genutzt. Bisher wurde dies von Stadt und Bahn geduldet. Aber inzwischen rückt der Termin näher, zu dem die Unterführung gesperrt wird: Nach Karneval soll laut Bahn mit der Sanierung begonnen werden. Da sich hinter dem Putz im Tunnel brennbares Dämmmaterial befindet, muss „auch im Hinblick auf inzwischen mehrere Brandereignisse“, wie es von der Stadt heißt, die Anlage zukünftig abgesichert werden.

Der Seecontainer war Ende 2022 angeschafft und auf dem Grundstück der städtischen Entwicklungsgesellschaft aufgestellt worden. Obdachlose, die im Container nächtigen, würden geduldet, erklärt die Stadt. „Ohne Haftung. Es ist keine offizielle Schlafstätte, kein Ersatz für eine menschenwürdige Wohnung, da sind wir uns sicher alle einig, sondern ein sehr niedrigschwelliges Ersatzangebot“, so der Sprecher.

Neben dem Container wurde ein Urinal installiert.

Neben dem Container wurde ein Urinal installiert.

Foto: Leslie Brook

Seit Ende 2022 ist eine Gruppe der Sicherheitskooperation Vitus, in der Mitarbeitende aus verschiedenen städtischen Fachbereichen, Bundes- und Landespolizei, Obdachlosenhilfe, Streetworker und Ehrenamtliche der Obdachloseninitiativen zusammenarbeiten, dabei, für die Betroffenen alternative Ausweichquartiere zu suchen und den Übergang eng zu begleiten. Direkt gegenüber vom Seecontainer finden sich zwei Häuschen, die im Dezember von drei Menschen bezogen worden waren, die zuvor ebenfalls regelmäßig im Hotel Dubai übernachtet hatten. Bald soll der „Schaffrath Stiftung“, die das zusammen mit den „Suppentanten“ auf die Beine gestellt hatte, ein städtisches Grundstück zugänglich gemacht werden, auf dem weitere Behausungen entstehen können.

Das Geschehen rund um den Container soll laut Stadt auch vom Gesundheitsamt kontrolliert werden. Neben dem Container gibt es ein Urinal. Abgeschlossen wird der Container laut Stadt zu keiner Zeit, er soll für die, die sich dort aufhalten möchten, stets zugänglich sein.

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