Mönchengladbach Silke McCoy regiert Rheindahlen

Mönchengladbach · Zum ersten Mal hat die St. Helena Schützenbruderschaft eine Königin. Silke McCoy holte im vergangenen Jahr den Vogel von der Stange. Die Schützenbrüder meinen: „Sie macht ihre Sache sehr gut.“ Sie selbst ist begeistert.

 Königin Silke McCoy und ihre Minister Leo Elsberger und Martin Kolonko nehmen den Einmarsch ins Rheindahlener Festzelt ab.

Königin Silke McCoy und ihre Minister Leo Elsberger und Martin Kolonko nehmen den Einmarsch ins Rheindahlener Festzelt ab.

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Rheindahlen ist stolz. Zum ersten Mal in der Geschichte der St. Helena Schützenbruderschaft gibt es keinen König, sondern eine Königin – Silke McCoy. Minister sind in diesem Jahr Leo Elsberger, der Vater der Schützenkönigin, und Martin Kolonko. Maximilian Ibach ist Jungkönig, Ritter sind Philipp Stopper und Arne Kamps. Schützenköniginnen sind in Mönchengladbach keine Seltenheit mehr. Viele Ortschaften, zum Beispiel Hockstein oder Dorthausen, sind bereits in weiblicher Hand. Allerdings ist Rheindahlen die erste, in der ein lesbisches Schützenpaar regiert. Anders als die meisten Schützenköniginnen trat Silke McCoy nicht im Kleid, sondern im schwarzen Anzug auf.

Silke McCoy ist seit sieben Jahren Mitglied der St. Helena Schützenbruderschaft und freut sich darüber, dass Frauen nun gleichgestellt sind. „Erst seit dem vergangenen Jahr dürfen Frauen am Vogelschuss teilnehmen. Die Satzung ist vom Vorstand durchgearbeitet worden. Alle haben dieselben Pflichten und damit auch dieselben Rechte.“ McCoy musste sich als einzige weibliche Kandidatin gegen drei Männer beweisen, einer davon war ihr Vater Leo Elsberger, der nun gemeinsam mit Martin Kolonko Minister ist. Beim 135. Schuss klappte es dann, und die Königin für das diesjährige Schützenfest stand fest.

„Als Königin hat man natürlich viele Pflichten, aber es gefällt mir gut“, sagt McCoy. „Ich bin schon lange Mitglied der Letzten Gewehrstelle. Dazu kam ich durch meinen Vater, der mich von klein auf mitgenommen hat“, erzählt sie. „Besonders gut gefallen mir die Umzüge. Was Rheindahlen von anderen Ortschaften unterscheidet, ist die Geselligkeit und die Zusammengehörigkeit. Für mich ist die Bruderschaft wie eine große Familie.“

Durch die Familie kam auch Walter Gillessen zum Schützenwesen. Er ist seit 1974 Mitglied. Gillessen ist sichtlich stolz auf die erste Schützenkönigin Rheindahlens: „Sie hat sich super geschlagen. Sie hat sich zwischen all den Männern durchgekämpft und einfach großen Mut bewiesen.“ Ihn freut es, dass die Gleichstellung in Rheindahlen angekommen ist. „In unserer Bruderschaft sollten keine Unterschiede zwischen männlich und weiblich gemacht werden. Wir sind doch alles Rheindahlener. Ich bezeichne uns gerne als kleines Volk, das zusammen lacht und feiert. Zusammenhalt wird hier großgeschrieben.“

Besondere Höhepunkte des Schützenfests sind für Gillessen der Sternmarsch und der Klompenball. Beim Sternmarsch trafen sich mehr als 1000 Schützen aus drei Ortsteilen. Gemeinsam marschierten sie auf dem Südwall vor der Königin. Bei der Klompenparade am Montag werden etwa 300 Frauen mit marschieren. „Es ist immer besonders schön, die vielen bunten Kleider zu sehen“, so Gillessen.

Noch bis Dienstagabend kann man das Schützen- und Heimatfest in Rheindahlen besuchen. Der Montag beginnt mit dem Antreten des Festzugs am Festzelt um 8.30 Uhr. Um 11 Uhr beginnt die Klompenparade auf dem Südwall, um 13 Uhr der Klompenball mitsamt Vogelschuss zur Ermittlung der Majestäten für das kommende Jahr. Am Dienstag findet um 15 Uhr der Seniorennachmittag im Festzelt statt, um 18 Uhr beginnt der Festzug. Von dort aus geht es ins Schulzentrum, wo der Zapfenstreich vorgenommen wird. Beendet wird das Schützenfest durch den Heimatabend mit Live-Musik im Festzelt an der Hilderather Straße.

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