Brauchtum Die Mülforter Schützen verbrennen traditionell den Kirmesteufel

Mönchengladbach: Schützenfest in Mülfort · Die St. Paulus Schützenbruderschaft Mülfort feiert ein kleines, aber familiäres Schützenfest. Das Feuerwerk muss wegen der anhaltenden Trockenheit ausfallen.

 Schützenfest in Mülfort: Die Kirmes ist klein, aber fein. Und die Schützen verbindet eine besondere Freundschaft.

Schützenfest in Mülfort: Die Kirmes ist klein, aber fein. Und die Schützen verbindet eine besondere Freundschaft.

Foto: Theo Titz

Die Kameradschaft ist das, was das Schützen- und Heimatfest in Mülfort für den ersten Brudermeister Hans-Dieter Möller ausmacht. „Groß ist unser Schützenfest nicht, doch die Atmosphäre ist eine Besondere. Unser Wir-Gefühl zeichnet uns aus.“

Bereits seit 56 Jahren ist Hans-Dieter Möller Schütze, Brudermeister ist er seit 40 Jahren. „Mein Vater war schon Schützenkönig, als ich fünf war. Das Brauchtum hat mich nie losgelassen. Bereits mit zwölf Jahren wollte ich Präsident werden, 1978 habe ich es dann geschafft.“ Durch seinen Zeltverleih sieht Möller viele Schützenfeste. Die besonderen Freundschaften unter den Schützenbrüder zeichnet Mülfort für ihn aus. „Das Wichtigste ist für uns der Spaß. Wir sind hier eine große Gruppe von Freunden. Die Durchschnittsmitgliedschaft bei unserer Bruderschaft liegt zwischen 30 und 40 Jahren. Mit vielen Mülforter Schützen bin ich sogar schon zur Grundschule gegangen.“

Die Größe des Festes hat sich zwar geändert, traurig stimmt dies Möller jedoch nicht: „In den 1960er Jahren hatten wir in Mülfort noch eine riesige Kirmes. Heute ist alles etwas kleiner. Das ist aber nicht schlimm. Wir sind eine der kleinsten, aber auch eine der familiärsten Bruderschaften“, sagt er. „Bei uns kommen alle Honschaften zusammen und es werden keine Unterschiede gemacht. Alle sitzen gemeinsam an den Tischen.“

Ein Höhepunkt des Schützen- und Heimatfests ist für Hans-Dieter Möller der „Bunte Tag“, der heute stattfindet. Besonders auf den Seniorennachmittag freut sich der erste Brudermeister. „Wir rechnen mit 150 Senioren. Geboten wird ihnen ein buntes Überraschungs-Showprogramm. Für sie ist das immer sehr schön. Besonders die Rollstuhlpolonaise macht ihnen jedes Mal viel Spaß.“ Die Idee entstand durch einen Schützenbruder, der selbst im Rollstuhl sitzt. Als ihm die älteren Besucher in ihren eigenen Rollstühlen folgten, war die Seniorenpolonaise geboren. Der „Bunte Tag“ ist in der ganzen Stadt bekannt: „Wir haben viele Besucher aus anderen Stadtteilen, die extra herkommen, um zu sehen, was wir uns diesmal für den Seniorennachmittag ausgedacht haben“, sagt Hans-Dieter Möller.

Wie auch in den Vorjahren wird beim viertägigen Mülforter Heimatfest wieder der Kirmesteufel verbrannt. Nur das traditionelle Feuerwerk muss in diesem Jahr ausfallen, da die Wiesen durch das warme Wetter zu trocken sind. Der „Bunte Tag“ beginnt heute um 15 Uhr. Auf dem Programm stehen der Klompenball im Festzelt sowie der berühmte Seniorenkaffee und -nachmittag mit Livemusik und ausgefallenem Programm für alle Besucher.

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