Schützenfeste in Mönchengladbach Schützen feiern in Lürrip und Hermges

Lürrip · Die 86-jährige Schützenkönigin Hanny Eiermanns hat ihr Amt in Hermges abgegeben. In Lürrip fand die Kirmes zum letzten Mal im Zelt statt.

 Königsparade in Lürrip. Unter blauem Himmel und bei hochsommerlichen Temperaturen zogen die Schützen in ihren Uniformen durch die Straßen.

Königsparade in Lürrip. Unter blauem Himmel und bei hochsommerlichen Temperaturen zogen die Schützen in ihren Uniformen durch die Straßen.

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Geselligkeit, Gemeinschaft und die Begegnungen mit alten Freunden machen das Patronatsfest für die Mitglieder der Turnerschaft Lürrip aus. „Hier kommen Jung und Alt zusammen. Was uns verbindet, sind Tradition und Spaß am Fest“, sagt Daniel Becker. Ein Großteil der Mitglieder ist schon seit Kindertagen dabei: „Angefangen haben wir als Fahnenträger. Wir haben uns hochgearbeitet und dürfen jetzt die für uns typischen Zylinder tragen.“

Als Fahnenträger fing auch König Axel Becker an. „Meine Leidenschaft für das Schützenfest begann mit sieben Jahren auf der Kirmes in Kleinenbroich als Fahnenschwenker“, sagt er. Dazu kam er durch seinen Vater: „Schützenfeste sind in meiner Familie Tradition. Ich war bereits zwei Mal Prinz, dazu hat mich mein Vater gedrängt“, sagt er lachend. Auch sein Sohn Dominik Becker ist Mitglied in einer Schützenbruderschaft. König ist Axel Becker zum ersten Mal. „Es ist schon etwas Besonderes, für ein Jahr der Repräsentant des Dorfs zu sein. Die Zeit verfliegt allerdings viel zu schnell. Ich habe sehr viele Termine, zum Beispiel die Besuche bei anderen Bruderschaften. Die Brauchtumspflege gehört zum Amt nun einmal dazu.“

Auch wenn das Brauchtum bei der St. Petrus und Paulus Pfarrbruderschaft Lürrip großgeschrieben wird, werden bald einige Änderungen vorgenommen. „Ein Unterschied zu den anderen Jahren ist, dass dieses Mal kein Deutschlandspiel mehr im Zelt ausgestrahlt wird. Das macht das Fest etwas entspannter. Unser Ausscheiden hat also auch etwas Gutes“, scherzt Peter Ewert. „Außerdem findet die Kirmes in diesem Jahr zum letzten Mal im Zelt statt. Der Vorstand möchte Abwechslung in das Schützenfest bringen und den schönen Kirchplatz in den Vordergrund stellen. Deshalb wird die Kirmes ab dem nächsten Jahr auf diesem Platz gehalten. Wir haben die Idee, einen großen Kran aufzustellen, der einen Fallschirm über den Platz spannt. Das macht eine schöne Atmosphäre, wenn man ihn von unten mit Licht bestrahlt.“ Auch der Vogelschuss findet 2019 nicht mehr wie sonst am Dienstag, sondern am zweiten Wochenende im September statt.

Das Patronatsfest geht heute weiter. Antreten ist um 11 Uhr an der Neusser Straße und der Abmarsch um 11.30 an der Gaststätte „Verheyden“. Um 12 Uhr beginnt der traditionelle Klompenball, der für viele Schützen ein Höhepunkt ist.

 Schützenparade Hermges: Gutgelaunt waren auch die Schützen in Hermges unterwegs.

Schützenparade Hermges: Gutgelaunt waren auch die Schützen in Hermges unterwegs.

Foto: Isabella Raupold

Die Sonne lacht, die Zuschauer stehen an der Straße und warten auf die Parade. Im Gleichschritt geht es von der Kirche in Hermges über die Straße, die Orden der Schützen blinken in der Sonne. Die Blasmusik spielt die passenden Lieder. Die St. Josef Schützenbruderschaft 1878 Mönchengladbach Hermges setzt sich mit den befreundeten Bruderschaften aus Speick, Eicken, Untereicken, Harderbroich, Stadtmitte und Dahl in Bewegung. Auch Vertreter des Bezirksverbandes sind dabei.

Alle freuen sich und sind stolz, dass sie das Fest gemeinsam auf die Beine gestellt haben. Die Organisation war in diesem Jahr gar nicht so einfach. Aber mit vereinten Kräften haben sie es geschafft, ein volles Programm für zwei Tage auf die Beine zu stellen. Am Samstag gab es ein gemeinsames Fest in der Anlage des Kleingarten Vereins Dahl. Nach der Parade zu Ehren des neuen Königshauses fand dann der Musikalische Frühschoppen mit dem 1. Reitercorps Gerichhausen und dem BSTC „Mit vereinten Kräften“ Wickrath statt. „Wir freuen uns sehr, dass es geklappt hat. Das zeigt auch, dass der Zusammenhalt da ist. Wir möchten, dass das Brauchtum weitergeht und wir nah am Bürger sind.“, betont Präsident Frank Eibenberger.

Für Hanny Eiermanns ist es ein besonderer Tag. Für sie endet die Regentschaft. Aber sie blickt auf eine tolles Zeit als Schützenkönigin zurück. „Wir hatten ein wundervolles Jahr. Es hat alles gepasst.“, sagt sie „Klar bin ich traurig, dass es vorbei ist aber das letzte Jahr kann keiner toppen.“, fügt sie hinzu. Im nächsten Jahr ist sie natürlich wieder dabei, wenn es gesundheitlich geht. Ihr Amt übernimmt Wolfgang Chapeler. Das neue Königshaus komplettieren Dirk Velten, 1. Minister, Michaela Chapeler, 2. Minister und als 3. Minister unterstützt Sabine Besteck den neuen König.

Jungkönigin ist, in ihrer dritten Amtszeit, Raphaela Linssen mit Schülerprinz Till Buchweiz. Wolfgang Chapeler freut sich auf seine kommende Regentschaft und wünscht sich für das nächste Jahr, dass alle zusammenhalten und auf ganz viel Spaß. „Über das Programm habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.“, sagt er. Heute wird erst einmal weiter gefeiert.

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