Wirtschaft in Mönchengladbach Schüler erkunden Berufe im Handwerk

Mönchengladbach · Viele Betriebe suchen händeringend Nachwuchs. Aktionen wie der Business-Tag Handwerk sollen helfen, Schüler mit Ausbildungsberufen vertraut zu machen. Das konnten sie dabei erleben.

 In den Lehrwerkstätten konnten die Schüler viel ausprobieren.

In den Lehrwerkstätten konnten die Schüler viel ausprobieren.

Foto: Andreas Baum

Der Lastwagen mit dem gekippten Führerhaus steht mitten in der Werkstatt. Die beiden Schüler Danilo Jankovic und Tolga Turgut stehen mit Justin Pink, Auszubildender im dritten Lehrjahr, vor der großen Zugmaschine. Justin Pink gibt Danilo Jankovic einen Schlüssel in die Hand, der Schüler soll damit das Führerhaus wieder in die richtige Position bringen. Ein paar Drehungen und das Führerhaus ist wieder da, wo es hingehört. „Der erste Eindruck gefällt mir schon mal“, sagt Danilo Jankovic. Und Tolga Turgut fügt hinzu: „Wir machen gerade auch ein Praktikum in dem Bereich.“

Viele Betriebe suchen händeringend nach Auszubildenden. „Wir brauchen euch. Ihr habt die besten Chancen in der Zukunft, wenn ihr eine Ausbildung im Handwerk macht“, sagt Stefan Bresser, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, als er die 68 Schüler in den Lehrwerkstätten im Haus des Handwerks begrüßt. Bresser und Guido Lindges von der Arbeitsagentur machen zwei Faktoren für den Mangel an Azubis aus: Zum einen sei da der demografische Wandel, und zum anderen „wird die Schule immer weiter fortgeführt anstatt eine Ausbildung zu beginnen“, so Lindges.

Daher nutzt die Kreishandwerkerschaft in Kooperation mit der MG Connect Stiftung und der Agentur für Arbeit Instrumente wie den Business-Tag Handwerk, um für die Ausbildung zu werben. Die Schüler wählen aus den Gewerken Elektronik, Metallbau, Kfz-Mechatronik, Tischlerei, Maler- und Lackierer-Handwerk sowie Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik zwei Favoriten, um den Beruf kennenzulernen.

Im Sanitär-Workshop sägen und feilen die Schüler an Kunststoffrohren, vor ihnen liegt eine Zeichnung. Diese gilt es zu lesen und die Rohrstücke richtig miteinander zu verbinden, um sie anschließend zu verbauen.  „Wir arbeiten tatsächlich auch noch handwerklich“, sagt Ausbildungsmeister Elmar Vanfloerep. Beim Workshop der Tischler geht es laut zu. Die Maschinen dröhnen, es riecht nach Holz. Marlon Schulte gefällt’s. Er ist bei den letzten Schritten für seine Handyhalterung: „Ich habe schon lange Interesse an dem Beruf und dachte mir: Wenn ich Chance bekomme, warum nicht?“ 

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