Tipps vom Allergie- und Asthmabund in Mönchengladbach Lüften, damit Schimmel keine Chance mehr hat

Mönchengladbach · Schimmel in der Wohnung ist unappetitlich und kann allergische Reaktionen auslösen. Wir erklären, was man dagegen tun und wer Rat geben kann.

 Schimmelpilze können Allergien auslösen.

Schimmelpilze können Allergien auslösen.

Foto: dpa-tmn/Andrea Warnecke

Als wären fliegende Gräser und Pollen, die triefende und  kribbelnden Nasen hervorrufen, nicht genug: Es liegen weitere  Auslöser allergischer Reaktionen in nächster Nähe von empfänglichen Menschen –  Schimmelpilze. Schimmelpilzsporen existieren überall, zu jeder Jahreszeit, draußen gibt es immer viel mehr von ihnen als drinnen. Empfindliche Menschen reagieren darauf mit Niesanfällen, Schnupfen, Husten, Müdigkeit, Gelenk- oder Kopfschmerzen, Magen- und Darmbeschwerden, allergischem Asthma.

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) mit Sitz in Mönchengladbach weiß darüber Bescheid. Auf seiner Internetseite www.daab.de kann sich jeder über diesen Allergieauslöser informieren. Diplom-Oecotrophologin Sonja Lämmel vom DAAB erklärt: „Das Thema Schimmelpilzallergien wird beim DAAB immer mal wieder angefragt. In diesem Zusammenhang sind auch häufig Schimmelpilzschäden in Innenräumen ein Thema.“

Schimmelpilzsporen ernähren sich von Feuchtigkeit. Sie können in die Wohnungen gelangen, dort steigt die Belastung mit Schimmelpilzen parallel zur Höhe der Luftfeuchtigkeit an. „Typische Schimmelpilzquellen in Innenräumen sind feuchte Mauern, feuchte Stellen hinter Tapeten und Textilien, Holzverschalungen und Kachelwänden, darüber hinaus Klimaanlagen, Matratzen und Luftbefeuchter“, sagt Sonja Lämmel. Auch eine dichte Bauweise oder mangelnde Belüftung kann den Schimmelpilzsporen Nahrung bieten.

Schimmelpilz ist nicht gleich Schimmelpilz. Um das für den Patienten zutreffende Allergen herauszufinden, muss der Arzt Detektivarbeit leisten. Neben der Anamnese besteht diese aus Hautuntersuchungen, bei denen Proben möglicher Auslöser in die Haut eingebracht werden. Dann wird beobachtet, ob Pusteln oder Quaddeln auftreten. Mit Hilfe von Blutuntersuchungen kann die Reaktionsbereitschaft gegen die Allergene getestet werden.

Es muss niemandem peinlich sein, mit diesem Problem Rat zu suchen, versichert Sonja Lämmel. Denn das Vorurteil, dass Schimmel auf ungepflegte Räume schließen lässt, ist ungerechtfertigt. Es ist allein die übermäßige Feuchtigkeit, die den Schimmelbefall verursacht. „Manchmal“, darauf verweist Lämmel, „ist ein Baumangel nicht gleich sichtbar oder ein Raum mit  einem Schaden ist neu gestrichen worden, so dass er nicht mehr sichtbar ist.“

Einfach nur den Schimmel Überstreichen ist natürlich keine Lösung. Da hilft nur extremes und konsequentes Lüften, um die Luftfeuchtigkeit zu senken.

Jeder, der ein Problem mit Schimmelpilzallergie hat, kann sich an den Deutschen Allergie- und Asthmabund wenden. „Alle Angebote stehen allen Interessenten offen. Hierzu zählen neben den Betroffenen auch beruflich am Thema Interessierte wie Lehrer und Erzieher, medizinisches und therapeutisches Fachpersonal“, berichtet Sonja Lämmel.

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund besteht seit 124 Jahren. 1897 wurde diese erste deutsche Patientenorganisation „Heufieberbund“ genannt. Heute arbeiten 20 hauptamtliche Mitarbeiter aus den Bereichen Oecotrophologie, Biologie und Chemie zusammen, recherchieren, schulen und beraten.

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