Marktplatz Scheitert Friedensgespräch zu Blumenkübeln?

Mönchengladbach · Es ist seit Monaten eines der beherrschenden Themen in Rheydt – und es sieht nicht danach aus, als wenn der Konflikt bald gelöst werden könnte: Es geht um die Blumenkübel, die der Wirt des Ratskellers, Harald Gerstung, am Rand seiner Außengastronomie aufstellen möchte.

 Blumenkübel auf dem Rheydter Marktplatz sorgen weiter für Ärger.

Blumenkübel auf dem Rheydter Marktplatz sorgen weiter für Ärger.

Foto: Wilbert Schiffeler

Das aber wird ihm von der Stadtverwaltung mit Verweise auf die Gestaltungssatzung verweigert.  Denn das wirke abschottend und widerspreche dem Ziel, den neu gestalteten Marktplatz zu öffnen.

Nun ist es so, dass bei Gerstungs Vorstoß Abschottungstendenzen tatsächlich eine gewisse Rolle spielen. Denn seine Außengastronomie befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Brunnen auf dem Platz. Und der ist bei sommerlichen Temperaturen wie in den vergangenen Wochen bei Kindern sehr beliebt. Sie planschen und toben im und rund ums Wasser, das wiederum regelmäßig Gäste des Ratskellers trifft. Die Blumenkästen sollen sie davor ein wenig schützen.

Es hat Proteste gegeben, auch von Stammgästen des Lokals, mehrere Vermittlungsversuche Politiker verschiedener Parteien. Die Fraktionschefs von FDP und Grünen waren bei Gerstung und haben sich die Situation erklären lassen, CDU-Politiker aus dem Bezirk haben sich für ihn stark gemacht. Die Fronten blieben verhärtet.

Auch die zuständige Bezirksvorsteherin Barbara Gersmann (SPD) schaltete sich schließlich ein, hat sich selbst Gedanken gemacht, wie ein Kompromiss aussehen könnte. Vor allem aber möchte sie alle Beteiligten an einen Tisch bringen und hat ein entsprechendes Schreiben an den Planungsdezernenten Gregor Bonin geschickt. „Ich habe ein extern moderiertes Gespräch vorgeschlagen“, sagt Gersmann. Teilnehmer sollten Bonin oder einer seiner Mitarbeiter sein, der Gastronom Gerstung und Christoph Hartleb vom Rheydter Citymanagement.

Eine Woche verging, bis die Bezirksvorsteherin Antwort bekam: Bonin erklärte sich bereit – allerdings nur für eine Variation, wie Gersmann berichtet. Er habe einen „Gedankenaustausch“ mit Planungs- und Bezirkspolitikern aus CDU und SPD vorgeschlagen. „Ohne externe Moderation, ohne Wirt und ohne Citymanagement, also ohne die Beteiligten“, sagt Gersmann. „Ich bin stark verwundert, das ist nicht lösungsorientiert.“ Sie deutet das als Absage.

Und warum will Bonin die Betroffenen nicht dabei haben? Auf Anfrage unserer Redaktion teilt er lediglich mit: „Die Lösungsansätze von Problemen jeglicher Art diskutiere ich nicht über die Presse in der Öffentlichkeit.“ Es bleibt spannend im Blumenkübel-Streit von Rheydt.

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