Mönchengladbach: Es geht um zwei Millionen Euro Sanierung des BIS lässt auf sich warten

Mönchengladbach · Die Mitglieder des Trägervereins fordern Klarheit: Werden die beiden Häuser an der Bismarckstraße renoviert oder nicht? Der Kulturausschuss hat das Thema in die Haushaltsberatung geschoben. Dort soll die Entscheidung fallen.

 Die Eisenplatten von Carl Andre, die er „Mönchengladbach Square“ nannte, wurden in der Ausstellung „Von da an“ noch einmal im Alten Museum an der Bismarckstraße 97 gezeigt.

Die Eisenplatten von Carl Andre, die er „Mönchengladbach Square“ nannte, wurden in der Ausstellung „Von da an“ noch einmal im Alten Museum an der Bismarckstraße 97 gezeigt.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)/Ilgner,Detlef (ilg)

Hans-Jürgen Zarm ist im BIS-Kulturzentrum zuständig für die Ausstellungen. Und ziemlich frustriert. Seit mehr als zehn Jahren ist das Haus Bismarckstraße 97 bis auf den großen Saal im Erdgeschoss wegen statischer Probleme geschlossen. Nur im Café Bisquit im Haus 99 ist seitdem sehr eingeschränkter Platz für die Präsentation bildender Kunst. „Wir haben seit so vielen Jahren keine Planungssicherheit“, sagt Zarm. „Wir wollen endlich wissen, wie es mit den beiden Häusern und mit uns weiter geht.“

Auf der letzten Mitgliederversammlung des gemeinnützigen Vereins, der sich um das Programm und das Leben im BIS-Zentrum kümmert, machte sich Frust breit. „Wir hatten die politischen Parteien eingeladen, weil wir uns Informationen und Klarheit erhofften.“ Aber die Vertreter der SPD, der Grünen und der Linken, die der Einladung folgten, machten keine eindeutigen Aussagen dazu, ob die geplante, aber immer wieder verschobene Sanierung der beiden Stadtvillen überhaupt in Angriff genommen wird – und wenn wann.

 Das BIS an der Bismarckstrasse muss saniert werden.

Das BIS an der Bismarckstrasse muss saniert werden.

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

„In den ersten Beratungen ging es nur um Statik und Brandschutz“, sagt Hans-Jürgen Zarm. Dann habe die Bauordnung einen behindertengerechten Zugang zu beiden Häusern gefordert. „Anschließend wurde eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durchgeführt – das Ergebnis war die Totalsanierung für annähernd zwei Millionen Euro.“ So sei es dem Verein mitgeteilt worden. „Kulturdezernent Gert Fischer nannte das Ergebnis eine solide Entscheidungsgrundlage“, sagt Hans-Jürgen Zarm.

Bis 18. Februar diesen Jahres hatte das Museum Abteiberg die Ausstellung „Von da an“ im ehemaligen Museum gezeigt. Unmittelbar nach dem Ende sollten die Handwerker anrücken – hieß es. Nichts geschah. Der Kulturausschuss, der sich im September mit drei Varianten der Sanierung befassen sollte, schob die Vorlage des Kulturdezernenten in die Haushaltsberatungen. „Es geht hier um fast zwei Millionen Euro, die in die Komplettsanierung der beiden Häuser investiert werden müssten“, sagt Ulrich Elsen, kulturpolitischer Sprecher der SPD. „Über eine so gewaltige Summe kann man nur im Zusammenhang mit dem Haushalt reden.“

Sein Kollege Dieter Breymann, kulturpolitischer Sprecher der CDU, pflichtet ihm bei. „Wir müssen das im Rahmen der Haushaltsberatungen diskutieren“, sagt er. Es gebe aber auch eine positive Nachricht an den Verein: „Die Leute vom BIS sollen weiter gefördert werden, der Verein soll auf jeden Fall erhalten bleiben.“ Die Arbeit, die dieser für die Kultur der Stadt leiste, sei enorm wichtig. Im Dezember, fügt Uli Elsen hinzu, wird der Haushalt beschlossen. „Das bedeutet, dass der BIS-Verein sicher in diesem Jahr Klarheit erhalten wird.“

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