Einsatzbilanz des Kreisverbands Mönchengladbach DRK hat zu wenig Freiwillige für wachsende Aufgaben

Mönchengladbach · Nicht nur wegen der Corona-Pandemie hatten die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Tausende Einsätze. Über ein volles Jahr und die kommenden Herausforderungen.

Seit diesem Frühjahr sind die Helfer des DRK wieder vermehrt an Flüchtlingsunterkünften, wie hier an der Krahnendonkhalle, im Einsatz. (Archivfoto)

Seit diesem Frühjahr sind die Helfer des DRK wieder vermehrt an Flüchtlingsunterkünften, wie hier an der Krahnendonkhalle, im Einsatz. (Archivfoto)

Foto: bauch, jana (jaba)

Selten war das Deutsche Rote Kreuz (DRK) so gefordert wie im vergangenen Jahr: Durch die Unterstützung des kommunalen Impfzentrums, mobile Impfaktionen, ein eigenes Testzentrum und Hilfe im Flutgebiet an der Ahr waren viele Helfer im Dauereinsatz. „Die deutliche Steigerung ist überwiegend darauf zurückzuführen, dass Ehrenamtliche wie Hauptamtliche viele zusätzliche Aufgaben bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie übernommen haben“, sagt der Kreisbeauftragte für Katastrophenschutz, René Hartmann. Allein aufgrund von Corona wurden im Jahr 2021 laut Kreisverband Mönchengladbach 14.500 Einsatzstunden geleistet. Außerdem ist das DRK im Auftrag der Feuerwehr seit 2019 im Rettungsdienst eingebunden und besetzt seit 2020 Fahrzeuge im Krankentransport.

Das hat nicht nur dazu geführt, dass mehr Personal benötigt wird. Dadurch wurde auch mehr Geld eingenommen. 2021 betrug das Haushaltsvolumen erstmals mehr als sechs Millionen Euro. Vor allem der Bereich Einsatzdienste wuchs aufgrund des Rettungsdiensts deutlich.

Das Deutsche Rote Kreuz darf als gemeinnütziger Verein keine Gewinne erwirtschaften, sondern muss kostendeckend arbeiten. Mit dem erzielten Umsatz werden 151 Mitarbeiter, Fahrzeuge im Pflegedienst und Katastrophenschutz sowie Investitionen in Infrastruktur refinanziert. Zudem werden Rücklagen für Bau und Instandhaltung von Gebäuden gebildet.

Neben den bleibenden Schwerpunkten gibt es nun wieder deutlich mehr Veranstaltungen. 250 bis 300 jährlich werden vom DRK-Sanitätsdienst begleitet. „Wir werden zu dem Punkt kommen, an dem wir dafür nicht mehr genug Freiwillige haben“, betont Hartmann. Zwar hätten 15 neue Kräfte angefangen, jedoch seien deutlich mehr Mitglieder ausgeschieden. Mit der Pandemie sei es schwieriger geworden, neue Helfer zu finden, während zeitgleich mehr benötigt werden.

Als größte Herausforderung sieht der Einsatzstab jedoch die Energiekrise: Die Zielsetzung für die kommenden Monate sei es, „alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um erstens die uneingeschränkte Betreuung von Pflegebedürftigen sicherzustellen und zweitens im Bevölkerungsschutz jederzeit auch bei einem Ressourcenmangel handlungsfähig zu bleiben“, sagt Hartmann.

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