Spende in Mönchengladbach Laptops und Internetzugänge für Bedürftige

Mönchengladbach · Die Rotarier haben Computer und Spenden für das Arbeitslosenzentrum besorgt, um damit die digitale Teilhabe zu fördern. Die Aktion hat sich schon herumgesprochen.

 Hans Merdausl, Herbert Baumann und Justine Krause (von links) am Arbeitslosenzentrum.

Hans Merdausl, Herbert Baumann und Justine Krause (von links) am Arbeitslosenzentrum.

Foto: Kaspar Müller-Bringmann

„Wir haben das gerne gemacht“, sagt Hans Merdausl und lacht hinter der Schutzmaske. Merdausl ist Präsident des Gladbacher Rotary-Clubs (RC). Und der macht in Verbindung mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband und dem Gladbacher Arbeitslosenzentrum (ALZ) Bedürftigen den schnellen Zugang zum oft so hilfreichen Internet möglich.

Corona, Quarantäne, Lockdown – das schnelle Netz ist zu der Kommunikationsquelle ohne Kontaktverbote geworden. Ob beim Homeschooling, Homeoffice, Plaudern per Skype oder Sprachkursus. Dinge, die nicht für alle selbstverständlich sind. Justine Krause, die neue Leiterin des ALZ in Stadtmitte, sagt: „Viele Menschen können sich das nicht leisten, sie haben schlicht kein Geld dafür.“

Da kam die Aktion „Stärkung der digitalen Teilhabe Armutsbetroffener“ des Paritätischen Gesamtverbandes wie gerufen. In einem ersten Schritt, so Gladbachs Geschäftsführer Marko Jansen, will man mit 100 Laptops bundesweit ebenso vielen armen Mitmenschen die virtuelle Teilnahme am digitalen Aktionskongress „Armut? Abschaffen!“ ermöglichen.  Dieser findet vom 10. bis 12. Juni statt. Der Gladbacher Verband erwarb daher drei der Geräte und stellte sie dem ALZ zur Verfügung. Allerdings fehlt für den freien Internetzugang ein Zusatzgerät.

Um das finanzieren zu können, telefonierte Krause – und fand bei den Rotariern eine helfende Resonanz. Merdausl: „Wenn es um konkrete Anliegen geht, versuchen wir immer zu helfen.“ Zuletzt legten die rund 70 Club-Mitglieder mit den beiden anderen Gladbacher Rotary-Vereinigungen „Dreiklang“ auf – eine finanziell gut ausgestattete Unterstützung für Musiker und Künstler, die in Corona-Zeiten kaum oder kein Einkommen haben.

Merdausl, seit 16 Jahren Rotarier, kam nun ins ALZ an der Lüpertzender Straße und brachte einen Scheck über 2000 Euro mit. Dabei wurde er von Krause und Vorstandsmitglied Herbert Baumann – mit gebührendem Abstand – begrüßt. Krause informierte den Präsidenten über die vielfältigen Angebote und die großen Sorgen des ALZ. Wie so oft sind die Finanzmittel knapp, man ist auf Spender angewiesen. Merdausl hörte interessiert zu, stellte Fragen und war abschließend überzeugt, dass „hier gute wie sinnvolle Arbeit geleistet wird“.

Und was passiert jetzt mit dem Geld? Das ALZ erwirbt nun USB-Sticks beziehungsweise Mobilfunkkarten, damit die Nutzer (sie müssen ihre Bedürftigkeit nachweisen) die nagelneuen Laptops via Internet nutzen können. Im Haus hat sich die „Aktion Laptop“ schon herumgesprochen. „Wir haben bereits eine Warteliste von Menschen, die einen Sprachkursus machen oder einfach nur surfen und sich weiterbilden wollen.“ Die Mobilgeräte werden kostenfrei für eine bestimmte Zeit ausgeliehen, dann werden sie an die Nächsten weitergegeben. Das Ganze ist langfristig ausgerichtet, und Krause hofft, dass weitere Spender den Kauf zusätzlicher Laptops ermöglichen. Denn Hartz-IV-Bezieher erhalten zwar Zuschüsse für den Kauf von Computern, doch dieser Betrag decke überhaupt nicht die tatsächlichen Kosten.

Kontakt zum Arbeitslosenzentrum und Leiterin Justine Krause unter Tel.  02161 912647 und im Internet unter www.arbeitslosenzentrum-mg.de.

(RP)
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