Aufmarsch in Mönchengladbach Rechtsextremisten reisen in Bussen in die Stadt

Mönchengladbach · Das Bündnis „Mönchengladbach stellt sich quer“ hat zu einer Gegendemo aufgerufen. Am 8. September wollen Gruppen, die dem linken Spektrum zuzuordnen sind, verhindern, dass Rechtsradikale durch die Stadt ziehen.

 Das Bündnis Mönchengladbach stellt sich quer (MSSG) ist bei Demos gegen Rechtsextreme oft mit dabei.

Das Bündnis Mönchengladbach stellt sich quer (MSSG) ist bei Demos gegen Rechtsextreme oft mit dabei.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)/Ilgner,Detlef (ilg)

Wer steckt hinter den Gruppen, die am 8. September am Platz der Republik zusammen mit dem Mönchengladbacher Ratsmitglied und bekannten Rechtsextremisten, Dominik Roeseler, aufmarschieren? Dazu informierte jetzt das Mönchengladbacher Bündnis „Mönchengladbach stellt sich quer“ (MSSQ), das bereits zur Gegendemo aufgerufen hat.

„Bisher haben wir es immer geschafft, drei- bis fünfhundert Gegendemonstranten zu mobilisieren und damit mindestens so viele wie die Rechten“, sagt Sebastian Merkens von den Linken. „Aber wir sollten zehnmal so viele sein.“ In der schwülen Hitze des Augustabends finden sich etwa 50 Teilnehmer im Chapeau Kultur in Mönchengladbach ein, um sich zu informieren.

Schnell wird klar, wie eng verflochten Zusammenschlüsse wie „Duisburg macht sich grade“, „Biker für Deutschland“, „Frauenbündnis Kandel“ und „Internationale Kölsche Mitte“ sind. Man unterstützt sich gegenseitig bei Veranstaltungen, und auf Fotos sind immer wieder gleiche Gesichter zu sehen. So wird das Frauenbündnis Kandel nach einer Demo in Rheinland-Pfalz am 7. September Teilnehmer in einem gecharterten Bus nach Mönchengladbach bringen. Natürlich taucht auch der Name Dominik Roeseler immer wieder auf, Gründungsmitglied von Hogesa (Hooligans gegen Salafisten) und aktiv bei „Mönchengladbach steht auf“. Er sitzt im Rat der Stadt, lässt sich dort aber praktisch nicht sehen. „In solchen Fällen müsste man die Aufwandsentschädigung, die Ratsmitgliedern zusteht, streichen können“, findet Ferdinand Hoeren von der Theo-Hespers-Stiftung.

Geht man nur nach den Namen, wird es zunehmend schwierig, die Gruppen zu unterscheiden. Obwohl die meisten Vereinigungen, die ein „Sich quer stellen“ im Namen tragen wie MSSQ, sich als antifaschistisch, demokratisch und tendenziell eher links verstehen, gibt es neuerdings Gruppierungen wie „NRW stellt sich quer“, die dem rechten Spektrum angehören.

MSSQ will am Sonntag, 8. September, der rechten Kundgebung eine bunte Demo entgegensetzen. Der Zugweg, den die Rechtspopulisten für ihren „Spaziergang“ angemeldet haben, ist unbekannt. MSSQ hat zwei Aktionen vor und hinter dem Bahnhof sowie ebenfalls einen Demozug angemeldet. „Wir wollen verhindern, dass Rechtsradikale in unserer Stadt auch nur einen Meter laufen können“, heißt es im Aufruf zur Teilnahme.

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