Stimmen zum Pokalspiel Borussia gegen Bayern „Ich fühle mich heute so 5:0“
Mönchengladbach · Das Pokal-Spiel Borussia Mönchengladbach gegen Bayern München hat eine Euphoriewelle in der Stadt ausgelöst. Die Gefühlswelten der Fans schwankten zwischen Unglauben und Glückstaumel.
Mönchengladbach Bestseller-Autorin Rebecca Gablé ist Borussia-Fan durch und durch. Aber ausgerechnet während des Pokalspiels am Mittwochabend hatte sie eine Videokonferenz: „Währenddessen habe ich nicht gewagt, den Spielstand im Inernet zu checken, weil ich offen gestanden mit einer Klatsche für den VfL rechnete“, berichtet sie. Als ihr Termin gegen 22 Uhr endete, „habe ich natürlich doch in die App geschaut und im ersten Moment gedacht: Oh nein, wir liegen 0:5 zurück! Auf den zweiten Blick erkannte ich meinen Irrtum und habe vermutlich offenen Mundes auf mein Handy gestarrt, ehe ich dann den Fernseher eingeschaltet und die letzten 30 Minuten in vollen Zügen genossen habe.“
Fernsehmoderator Jörg Boecker war auch am Donnerstag, einen Tag nach dem Pokal-Spiel, noch in 5:0-Stimmung. Ihn hat es bei dem Spiel nicht mehr auf dem Sitz gehalten. „Das war so schön. Das hat so viel Spaß gemacht“, sagt der Mönchengladbacher, der oft Borussia-Spiele im Stadion verfolgt. Das Pokalspiel hat er allerdings zu Hause geguckt – auf dem Handy. „Ich wollte das Spiel auf den Fernseher streamen, aber das hat nicht geklappt. Also habe ich es weiter auf dem Handy verfolgt. Das war besser, als es gar nicht zu sehen. Von dem historischen Spiel werde ich noch in Jahrzehnten schwärmen.“
Spätestens nach dem 4:0 hätten alle Nachbarn im Umkreis von 200 Metern gewusst, dass im Hause Boecker Fußball geguckt wird. Denn der Jubel war groß. Selbst am Donnerstag sei es noch schön gewesen, als Mönchengladbacher unterwegs zu sein, sagt Boecker. Mit diesem 5:0-Gefühl im Bauch konnte er es sich nicht verkneifen, bei seinem Auftritt in der NTV-Telebörse dem Hauptmoderator, einem gebürtigen Münchner und Bayern-Fan, mehrfach während der Sendung „einen einzuschenken“ – zum Beispiel mit Sätzen wie: „Gucken wir doch mal, wie viel Uhr es ist. Ah, es ist 5:0“ oder „Ich fühle mich heute so 5:0“.
Oberbürgermeister Felix Heinrichs (SPD) hat die Fußballbegegnung im Stadion verfolgt: „Ich bin zwei Minuten zu spät zu dem Spiel gekommen. Auf dem Parkplatz habe ich dann einen unglaublichen Jubel gehört", berichtet er. Und: „Bei dem Lärm war mir sofort klar: Das muss ein Tor für die Borussia gewesen sein. Und von da an wurde es nur noch besser." Heinrichs führt aus: „Ich habe mich natürlich gefreut. Die Stadt lebt den Fußball. Und diese Stimmung im Stadion mitzuerleben, ist etwa besonderes."