Dienstreise ins Nachbarland Rathaus-Mitarbeiter besichtigen Venloer Stadskantoor

Mönchengladbach · 360 Beschäftigte der Gladbacher Stadtverwaltung schauten sich an, wie ihre Arbeitsplätze im neuen Rathaus aussehen könnten.

 So wie im Venloer Rathaus könnten Arbeitswelten auch in einem Neubau in Mönchengladbach aussehen.

So wie im Venloer Rathaus könnten Arbeitswelten auch in einem Neubau in Mönchengladbach aussehen.

Foto: Stadt Mönchengladbach/Mike Offermanns

Wie kann das Rathaus der Zukunft mit offenen modernen Arbeitswelten aussehen? Welche Auswirkungen haben flexible Arbeitszeiten und welche Vorteile bietet ein mobiles Arbeiten im Sinne der Vereinbarkeit von Beruf und Familie? Rund 360 Mitarbeiter der Stadtverwaltung fanden die Antworten am vergangenen Samstag bei einer Besichtigung des Venloer Rathauses, das 2016 seinen Betrieb aufnahm und seitdem als weltweit erstes Öko-Rathaus Furore macht. „Ich bin meinem Amtskollegen Antoin Scholten für diese Besichtigungstermine sehr dankbar. Vor dem Hintergrund unseres Planungsvorhabens für das neue Rathaus am Rheydter Marktplatz hat dieser Besuch deutlich gemacht, in welche Richtung es bei uns gehen soll“, sagte Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners, der mit dem Verwaltungsvorstand an den Führungen teilnahm. „Wir hatten die Vision, ein gesundes Gebäude zu bauen, das gut für Venlo ist und gut für die Mitarbeiter. Uns war es daher wichtig, ein Konzept zu entwickeln, das zu uns passt und in dem besser zusammengearbeitet und offen kommuniziert wird“, sagte Projektleiter Michel Weijers.

„Unser neues Rathaus soll allerdings keine Eins-zu-Eins-Kopie aus Venlo werden. Wir bauen schließlich nicht auf der grünen Wiese, sondern im Bestand mit zwei denkmalgeschützten Gebäudeteilen, die zu integrieren sind. Wegweisend für uns sind die neuen Arbeitswelten, die zur Optimierung der Arbeitsabläufe führen sollen“, sagte Reiners.

Ähnlich wie in Venlo soll das Rathaus der Zukunft mit seinem hohen Digitalisierungsgrad und optimalen Servicebetrieb ein gesunder und attraktiver Arbeitsplatz für die städtischen Mitarbeiter werden. Das auf nachhaltiges Bauen nach dem Konzept „Cradle to Cradle“ ausgerichtete Stadskantoor in Venlo bietet mit viel Glas und begrünter Fassade 750 Arbeitsplätze für 1000 Mitarbeiter, die sich die Plätze nach dem Desk-Sharing-Modell teilen. Auch das wird in Mönchengladbach eine wichtige Rolle spielen, schließlich sind nicht immer alle 1900 Mitarbeiter, die aus den 24 aufzugebenden Standorten im neuen Rathaus zentral untergebracht werden sollen, urlaubs- und krankheitsbedingt sowie durch die Einführung des mobilen Arbeitens gleichzeitig im Haus.

Auch im Raumprogramm gibt es Parallelen: Wie in Venlo sollen im neuen Rathaus in einem lichtdurchfluteten offenen Besucherzentrum, viele Dienstleistungen zentral angeboten werden. Und statt einzelner Büros für jeden Mitarbeiter wird es verschiedene Formen von Arbeitsplätzen mit Besprechungszonen, Gesprächsinseln in Form sogenannter „Think Tanks“ und Arbeitsplatz-Desks geben. Die neuen Arbeitswelten im Venloer Rathaus tragen spürbar Früchte: „Der Krankheitsstand ist um ein Prozent auf vier Prozent gesunken. Dadurch können 600.000 Euro jährlich an Personalkosten eingespart werden“, sagte Antoin Scholten. Die Mitarbeiter kämen hochmotiviert zur Arbeit. Das erhofft sich Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners auch für die Mönchengladbacher Belegschaft. „Die Besichtigung des Venloer Rathauses hat die Beschäftigten neugierig gemacht auf das Rathaus der Zukunft.“

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