Mönchengladbach Rumfordsuppe zum Kennenlernen

Mönchengladbach · Gäste aus der Politik, der Verwaltung und von der Polizei aßen gemeinsam mit Wohnungslosen.

 Suppenausgabe bei SKM im Cafe Emmaus. Im Café Emmaus gibt Astrid Thiess Suppe aus. Herr Erben nimmt sie gerne an.

Suppenausgabe bei SKM im Cafe Emmaus. Im Café Emmaus gibt Astrid Thiess Suppe aus. Herr Erben nimmt sie gerne an.

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Bereits zum vierten Mal veranstaltete der SKM Mönchengladbach im Zuge seiner Armutskampagne das Rumfordsuppenessen. Dabei kamen Gäste aus der Politik, der Verwaltung oder von der Polizei mit Wohnungslosen und Bedürftigen im Café Emmaus zusammen, um gemeinsam Mittag zu essen. Eingeladen waren ebenfalls alle Mönchengladbacher Bürger.

Christoph Föhles, Sozialarbeiter und Leiter des Cafés, liegt die Aktion am Herzen. „Das gemeinsame Mittagessen bietet eine Kontaktmöglichkeit für Menschen, die sonst vermutlich nicht aufeinandertreffen.“ Circa 65 Gäste haben die Möglichkeit am Mittwoch wahrgenommen. „Beim Rumfordsuppenessen treffen Personen, die sich in einer guten sozialen Position befinden, auf Bedürftige“, so Föhles. „Dadurch merken sie vielleicht, dass es ihnen gut geht, es aber eben auch die andere Seite der Medaille gibt. Es gibt Not in Deutschland und es ist wichtig das aufzuzeigen, um die Betroffenen sichtbar zu machen.“

Das Wohnungslosencafé gibt es bereits seit 27 Jahren. „Die Idee des Rumfordsuppenessens kam uns dadurch, dass wir ursprünglich eine Suppenküche waren. Die Rumfordsuppe ist nahrhaft ohne großen Aufwand und ich denke, das passt gut zu unserer Einrichtung“, erzählt Föhles. „Heute möchten wir eine existentielle Grundsicherung für die Besucher schaffen. Sie können tagsüber zu uns, duschen, ihre Wäsche waschen, essen und trinken.“ Seit kurzem bietet der SKM auch eine Männerberatung sowie einen Männerstammtisch an, die sich an Männer in verschiedenen sozialen Schwierigkeiten richtet.

Astrid Thiess ist ebenfalls Sozialarbeiterin und seit drei Jahren beim SKM Rheydt. Auch ihr liegt die Veranstaltung am Herzen: „Es gibt immer mehr Wohnungslose, auch in unserer Stadt. Dass jemand Obdachlos ist, kann man der Person meist nicht ansehen, nur in den aller extremsten Fällen. Auch immer mehr junge Menschen werden obdachlos, beispielweise durch eine Trennung. Wenn dann kein Rückhalt der Eltern vorhanden ist, landen sie auf der Straße. Deshalb ist es wichtig, auf diese Situation und unsere Arbeit aufmerksam zu machen.“ Doch nicht jeder, der zum Café Emmaus ist, ist wohnungslos. „Es sind auch viele Menschen, die sich in Notsituationen befinden, Menschen, die zwar eine Wohnung, aber kein Geld für Lebensmittel mehr haben. Ich freue mich, dass heute Menschen aus verschiedenen Lebenswelten miteinander in Kontakt treten“, sagt Astrid Thiess.

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