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Nach versuchter Brandstiftung in Mönchengladbach Polizei ermittelt zwei elfjährige Mädchen als Tatverdächtige

Update | Mönchengladbach · Zwei elfjährige Mädchen sollen am 30. Januar das Feuer in der Gnadenkapelle Hehn in Mönchengladbach gelegt haben. Die Polizei hatte mit Fotos nach ihnen gefahndet – und sie jetzt gefunden.

Versuchte Brandstiftung in Gnadenkapelle in Hehn
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Versuchte Brandstiftung in Gnadenkapelle in Hehn

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Foto: Raupold, Isabella (ikr)

Beinahe wäre die Gnadenkapelle in Hehn am 30. Januar bei einem Feuer zerstört worden. Eine Zeugin, die den Brand an diesem Sonntag rechtzeitig entdeckt hatte, hatte dies verhindern können, indem sie schnell die Feuerwehr alarmierte. Für die ermittelnde Polizei war schnell klar: Das war eine versuchte Brandstiftung. In der Kapelle an der Straße Heiligenpesch war ein künstlicher Buchsbaum angezündet worden, der kurz darauf lichterloh brannte.

Die mutmaßlichen Täter wurden von einer Kamera aufgenommen. Am Mittwoch hatte die Polizei Fahndungsfotos veröffentlicht, die die Tatverdächtigen zeigen, und gleichzeitig eine Flyer- und Plakataktion gestartet. Innerhalb kürzester Zeit konnte die Polizei so zwei elfjährige Mädchen ermitteln, die jetzt im Verdacht stehen, die versuchte schwere Brandstiftung begangen zu haben.

Die Öffentlichkeitsfahndung mit den Fotos wurde zurückgenommen. Die Polizei Mönchengladbach bedankt sich für die Mithilfe und die Hinweise aus der Bevölkerung. Die Ermittlungen dauern aber noch an.

Da die beiden Elfjährigen noch nicht strafmündig sind, haben sie in der Beziehung nichts zu befürchten. Aber die Eltern könnten noch zivilrechtlich belangt werden.Dabei müsste geklärt werden, ob sie ihre Aufsichtspflicht missachtet haben.

Die Mädchen sollen gegen 13.50 Uhr die Kapelle betreten und dort abgestellte Gegenstände entzündet haben. Dadurch war unter anderem der nahestehende Holzaltar beinahe in Flammen geraten. Die kurz darauf zufällig eintreffende Zeugin hatte die Feuerwehr alarmiert, die den Brand löschen konnte. Das Gebäude überstand den Vorfall zwar unbeschadet, dass es in der Kapelle brannte, war und ist aber noch deutlich zu sehen. So wurde unter anderem die Jahrzehnte alte aufwenige Stuckdecke verrußt.

Die Brandrückstände sollen nun beseitigt werden, sagt Nobert Crynen, der sich in der Gemeinde Hehn als zweiter Vorsitzender um die Gebäude kümmert. Das muss aber professionell gemacht werden, fordert er, denn sonst könne der Stuck und die alte Decke durch chemische Reinigungsmittel und unvorsichtige Arbeit zerstört werden. Nun da zwei Tatverdächtige gefunden worden sind, ist Crynen erleichtert. Er fordert allerdings, dass die Eltern für den „Unsinn ihrer Kinder“ aufkommen und die Reinigung der Kapelle bezahlen. „Weitere Ansprüche wollen wir nicht stellen“, sagt der zweite Vorsitzende der Kirchengemeinde in Hehn im Gespräch mit unserer Redaktion.

Aufgebaut wurde die Kapelle vor 150 Jahren an einem Ort mit langer Geschichte, denn schon um 1650 herum sollen Bauern dort nach getaner Arbeit angehalten und ein Gebet gesprochen haben.

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