Pflegende Angehörige in Mönchengladbach Wenn die Mama plötzlich pflegebedürftig ist

Mönchengladbach · Für Dagmar Caplan ist jeder Tag Muttertag. Denn sie kümmert sich mit ihrer Schwester um ihre an Demenz erkrankte 90-jährige Mutter. Wie die pflegenden Angehörigen die Situation erleben und sie selbst unterstützt werden.

  Ihre Mutter Margarete Becker (r.) betreut Dagmar Caplan als pflegende Angehörige. Während sie arbeitet, besucht diese die Tagespflege der Caritas.

Ihre Mutter Margarete Becker (r.) betreut Dagmar Caplan als pflegende Angehörige. Während sie arbeitet, besucht diese die Tagespflege der Caritas.

Foto: bauch, jana (jaba)

Vor Corona und nach Corona. Für Margarete Becker gilt diese Zeitrechnung in besonderer Weise. Vor Corona: Die Seniorin, Mitte 80, fährt unter der Woche jeden Tag von Holt mit dem Bus zur Fachhochschule (FH). Ihr Ziel: die Mensa. Dort trifft sie sich mit anderen Senioren zum Mittagessen, passt auch schon mal auf ein Kind einer Studentin auf, damit diese in Ruhe essen kann. Für diesen festen Termin macht sie sich schick, legt den passenden Schmuck zur gebügelten Bluse an. Es kommt selten vor, dass sie eines der Treffen versäumt. Auf Hilfe ist sie zu der Zeit kaum angewiesen, ist noch sehr selbstständig. Dann kommt Corona. Keine Mittagessen in der FH mehr. Ihr Bärenticket liegt in der Ecke.