Baumfällungen in Mönchengladbach Mags-Personalrat weist Inkompetenz-Vorwurf der Grünen zurück

Mönchengladbach · Der Personalrat der Mags hat sich in einem offenen Brief an den Grünen-Ratsherrn Boris Wolkowski hinter die Mitarbeiter der Grünpflege-Abteilung der Mönchengladbacher Stadttochter gestellt.

 Neue Baumfällungen an der Landwehr Dahl haben erneut Kritik ausgelöst.

Neue Baumfällungen an der Landwehr Dahl haben erneut Kritik ausgelöst.

Foto: Holger Hintzen

„Wir haben im Unternehmen hochqualifizierte und motivierte Beschäftigte – angefangen von den Gärtnern, Meistern und Ingenieuren in der Grünunterhaltung über die Forstwirte bis zu den Baumpflegern, Treeworkern und Arboristen bei der Baumpflege“, schrieben der Vorsitzende der Personalvertretung, Wolfgang Welters, und sein Stellvertreter Volker Lüttge. Den von Wolkowski erhobenen Vorwurf, die Mags habe bei der Grünpflege der Bäume an der Dahler Landwehr Imkompetenz bewiesen, wiesen die beiden in dem Brief zurück.

Wolkowski hatte im Zusammenhang mit den neuerlichen Baumfällungen auf der Dahler Landwehr kürzlich erklärt: „Wir sehen, dass sich – wohl aufgrund von Kosteneinsparungen, Inkompetenz und mangelndem Personaleinsatz – über viele Jahre hinweg ein Pflegedefizit aufgebaut hat, dem jetzt nun nur noch mit radikalen Maßnahmen beizukommen ist.“ Gegen einen pauschalen Inkompetenz-Vorwurf gegen Mags-Mitarbeiter verwahrte sich der Personalrat. Mags-Mitarbeiter fällten nur Bäume, „wenn die Standsicherheit gefährdet ist und daher mit hoher Wahrscheinlichkeit Unfälle passieren könnten“.

Es stimme, schreiben die Personalräte weiter, „dass vor Gründung von Mags eine nachhaltige Pflege der Grünanlagen nicht erfolgt ist“. Sie erklärten aber auch: „Die Gründung von Mags hat ein Umdenken zur Folge gehabt. Bei Mags sind wir jetzt besser aufgestellt als je zuvor. Die Leistungsfähigkeit und Effizienz ist deutlich gesteigert worden.“ Die Mags wurde als Anstalt des öffentlichen Rechts zum 1. Januar 2016 gegründet und ging am 1. Juli 2016 den Vollbetrieb. In den Jahren zuvor war die Stadtverwaltung für die Grünpflege in Mönchengladbach zuständig gewesen. Inzwischen habe die Mags mit dem Erstellen eines Grünhandbuches „Strategien und Standards zur Gestaltung und Pflege der Grünbereiche in Mönchengladbach aufgestellt“, sagt der Personalrat.

Welters und Lüttge gehen in ihrem Schreiben auch auf Probleme bei der Grünerhaltung ein. „Die vergangenen drei Dürresommer und der fortschreitende Klimawandel behindern massiv die Umsetzung der oben genannten Strategien und Standards.“ Nach den heißen Sommern sei ein „Paradigmenwechsel“ erforderlich, so Welters und Lüttge: „Die wichtigste Aufgabe neben der massiv gesteigerten Bewässerung und der Entnahme geschädigter oder abgestorbener Pflanzen ist die Suche nach Bäumen, die mit dem geänderten Klima zurechtkommen.“ Und die Personalräte fügen auch hinzu, welche Unterstützung es ihrer Ansicht danach bedarf: „Hier ist die Politik gefordert, ausreichende finanzielle Mittel für Personal und Material zur Verfügung zu stellen.“

Die Grünen hatten im Zusammenhang mit ihrer Kritik an den Fällungen an der Landwehr gefordert, in der Grünpflege müsse „ein Umdenken und Umsteuern in Politik und Verwaltung“ einsetzen. Eine vorsorgende und qualifizierte Grünpflege sei zugleich auch die wirtschaftlichste Art und Weise, wertvolle Grünflächen zu erhalten. „Die dafür notwendigen Finanzmittel müssen unbedingt aufgestockt werden“, hatte Wolkowski erklärt.

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