Zahlen aus dem Pendleratlas Wohin die Mönchengladbacher pendeln

Mönchengladbach · Fast 10.000 Mönchengladbacher fahren zur Arbeit nach Düsseldorf. Doch aus welchen Städten kommen die Berufspendler in die Vitusstadt, und welcher Beschäftigung gehen sie nach? Die wichtigsten Ergebnisse aus dem Pendleratlas.

Im Berufsverkehr wird es auf den Autobahnen rund um Mönchengladbach, wie hier der A 52, oftmals voll. Es sind in beide Richtungen viele Pendler unterwegs.

Im Berufsverkehr wird es auf den Autobahnen rund um Mönchengladbach, wie hier der A 52, oftmals voll. Es sind in beide Richtungen viele Pendler unterwegs.

Foto: Carsten Pfarr

Mit dem Pendelverhalten der berufstätigen Bevölkerung beschäftigt sich der Pendleratlas, den das Statistische Landesamt IT NRW jetzt für das Jahr 2021 veröffentlicht hat. Er gibt auch einiges zu den Berufspendlern in und aus Mönchengladbach preis. Ermittelt wurden neben dem Wohn- und Arbeitsort auch der Arbeitsumfang (Voll- oder Teilzeitbeschäftigte), die Altersklasse und der Status im Beruf (sozialversicherungspflichtig beschäftigt, selbstständig, verbeamtet und geringfügig beschäftigt).

Ist Mönchengladbach eine Ein- oder Auspendlerstadt?

Mehr Menschen fahren nach Mönchengladbach, um hier ihrem Job nachzugehen, als die Vitusstadt zu verlassen, um andernorts zu arbeiten. Von Mönchengladbach pendeln 50.859 Menschen zu ihrer Arbeitsstelle in einer der umliegenden Städte (Quote 39,9). Etwa 55.420 Menschen kommen aus anderen Kommunen, um in der Vitusstadt ihren Lebensunterhalt zu verdienen (Quote 42 Prozent). Unterm Strich reisen täglich also 4561 Männer und Frauen mehr in die Stadt ein als aus. 76.651 Menschen bleiben für ihre Erwerbstätigkeit innerhalb der Stadtgrenzen.

Wohin fahren viele Mönchengladbacher zur Arbeit?

Bei den Auspendlern liegt Düsseldorf vorn. An die 10.000 Menschen (exakt sind es 9625) fahren zur Arbeit in die Landeshauptstadt. Gefolgt von Viersen (4475), Neuss (3629), Krefeld (2991), Korschenbroich (2578), Köln (2055), Willich (1916), Erkelenz (1397), Grevenbroich (1370) und Jüchen (862).

Und woher kommen die Menschen, die in Mönchengladbach arbeiten?

Die meisten Einpendler kommen aus der direkten Nachbarstadt Viersen. Jedoch liegt der Spitzenwert hier „nur“ bei 5875. Stark vertreten sind zudem Wegberg (3066), Erkelenz (3052), Krefeld (2818), Düsseldorf (2791), Korschenbroich (2762), Jüchen (2269), Schwalmtal (1862), Willich (1835) und Neuss (1795).

Wie lang sind die zurückgelegten Wege?

Ein- sowie Auspendler nehmen in der Regel Strecken zwischen knapp zehn und 30 Kilometern zum Arbeitsplatz in Kauf. Wer nach Köln fährt, muss je 46 Kilometer zurücklegen. Es gibt auch Menschen, die noch deutlich weitere Wege absolvieren, um etwa von und nach Bonn, Dortmund oder Iserlohn zu kommen, wie die Karte der Pendlerströme zeigt.

Wie viele Menschen halten sich an Werktagen in Mönchengladbach auf?

Die Statistiker beziffern die Tagesbevölkerung auf 264.837 Menschen. Sie ist somit höher als die Einwohnerzahl von 260.276. Der sogenannte Pendelsaldo beträgt also knapp 4651.

Pendeln mehr Frauen oder Männer von und nach Mönchengladbach?

Der Großteil der Einpendler ist männlich (30.735). Demgegenüber stehen 24.685 Frauen, die zur Arbeit in die Vitusstadt kommen. Bei den Auspendlern ist die Zahl der Frauen noch etwas geringer: 20.718 Frauen und 30.141 Männer.

Wie alt sind die Pendler in der Regel?

Die meisten erwerbstätigen Einpendler sind zwischen 45 und 67 Jahren alt, dicht gefolgt von der Gruppe der 25- bis 45-Jährigen. Bei den Auspendlern halten sich diese beiden Altersgruppen fast die Waage. Bei den Jüngeren verteilt es sich wie folgt: Rund 4500 Unter-25-Jährige pendeln in eine andere Stadt, 8800 arbeiten in der Stadt und 5600 junge Menschen aus anderen Kommunen kommen zur Arbeit nach Mönchengladbach.

Wie wurden die Zahlen ermittelt?

Die Ergebnisse basieren auf Auswertungen des Wohn- und Arbeitsortes und stellen somit die „potenzielle Mobilität“ der Pendelnden dar. Es ist also keine reale Messung. Die Statistiker weisen darauf hin, dass der Weg zum Arbeitsort nicht zwangsläufig täglich zurückgelegt werden muss. Durch Homeoffice dürfte die Zahl der tatsächlich zurückgelegten Fahrten im Jahr 2021 von und zur Arbeit stark abweichen.

Welcher Art von Beschäftigung gehen die Pendler nach?

Der größte Anteil bei beiden Gruppen machen die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus. Die Zahl der geringfügig Beschäftigten ist bei der Gruppe der in ihrer Stadt arbeitenden Menschen etwa doppelt so groß wie bei den Gruppen der Ein- oder Auspendler. Selbstständig sind die meisten ebenfalls in der Stadt, in der sie auch wohnen. Zudem sind offenbar wesentlich mehr Menschen bereit, für eine Vollzeitstelle zu pendeln als für einen Teilzeitjob (Verhältnis von fast drei Viertel zu einem Viertel).

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