Wohlfahrtsverband unterstützt 130 Einrichtungen in Mönchengladbach Paritätischer will Anwalt der Wohnungslosen sein

Mönchengladbach · Der Wohlfahrtsverband will Menschen mit geringem Einkommen unterstützen. Dafür verlangt er öffentliche Mittel.

 Obdachlose sollen in Mönchengladbach schnell eine Wohnung beziehen, sagt der Paritätische.

Obdachlose sollen in Mönchengladbach schnell eine Wohnung beziehen, sagt der Paritätische.

Foto: dpa/Ina Fassbender

Was der Paritätische Mönchengladbach macht, das bleibt der Öffentlichkeit oft eher verborgen. Das soll nicht so bleiben. Der Wohlfahrtsverband berichtete jetzt von sich und seinen Aktivitäten. Neben seiner Lobbyarbeit für die Kranken und Schwachen in der Gesellschaft versteht sich der Paritätische als Dienstleistungsverband für seine Mitglieder. In Mönchengladbach sind dies 75 gemeinnützige Organisationen mit über 130 Einrichtungen.  Sie engagieren sich in verschiedenen Lebensbereichen. Ob Kindertagesstätte, Beratungsstelle oder ambulante Pflege: Die vielfältigen Angebote prägen die soziale Landschaft in der Vitusstadt.

Der Verband berät in fachlichen, rechtlichen und organisatorischen Fragen und hilft bei der Finanzierung von Projekten. „Unsere Mitglieder werden als Vereine von ehrenamtlichen Vorständen geführt“, sagt Kreisgruppengeschäftsführer Marko Jansen. „Daher bieten wir an dieser Stelle die Möglichkeit zur Fortbildung an“, ergänzt er. Viele Vereine wenden sich bereits im Rahmen ihrer Gründung an den Paritätischen. „Wir wollen die Vereine in ihrer Selbstständigkeit und Handlungskompetenz stärken. Daher ist unsere Unterstützung in erster Linie Hilfe zur Selbsthilfe“, sagt Jansen. 

Die Vorstandsvorsitzende Kerstin Adolf-Wright weiß aus Erfahrung: „Aus so mancher Elterninitiative ist im Laufe der Zeit ein erfolgreiches mittelständisches Unternehmen entstanden.“

Immer mehr an Bedeutung gewinnt das anwaltschaftliche Engagement des Paritätischen für Benachteiligte auf dem Wohnungsmarkt. Menschen mit geringem Einkommen oder in schwierigen Lebenslagen finden kaum geeigneten und bezahlbaren Wohnraum. Diesen Menschen will man mehr Gehör verschaffen und erreichen, dass zugunsten der einzelnen Zielgruppen verstärkt öffentliche Mittel eingeworben werden.

„Wir begrüßen ausdrücklich das Konzept „Housing  First“, sagte Marko Jansen. Darunter versteht man die Abkehr vom bisherigen Umgang mit Obdachlosen. Sie sollen nicht mehr von einer Notunterkunft zur anderen gehen müssen. Stattdessen sollen die Obdachlosen sofort in einer eigenen Wohnung leben können.

Mit dem Verein OLDRI „Kindern in Kenia helfen“ verbindet den Paritätischen auch seine erste internationale Zusammenarbeit in Mönchengladbach. Jeanette Juch-Niemann, Gründerin und Vorsitzende des Vereins, ist regelmäßig in dem ostafrikanischen Land vor Ort.

„Mit den Spenden aus Mönchengladbach  können wir den Lehrern und Köchen in abgelegenen Dörfern wenigstens etwas Geld zahlen. Und die Kinder können jetzt in einfachen, aber Schutz bietenden  Unterkünften unterrichtet werden“ erzählt sie.

Als Töchter des Paritätischen Nordrhein-Westfalen ergänzen PariSozial und PariTeam Mönchengladbach die verbandliche Arbeit vor Ort. Sie leisten soziale Dienste sowohl für Mitglieder als auch die Bürger der Stadt.

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