Neujahrsempfang Optimismus am Wirtschaftsstandort MG

Mönchengladbach · Beim Jahresempfang zeichneten Wirtschaftsförderung und Entwicklungsgesellschaft das Bild der aufstrebenden Stadt, die aber neue Wohnungen braucht.

                                         Begrüßten hunderte Gäste beim Neujahrsempfang im Hugo Junkers Hangar: (v.l.) Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer von WFMG und EWMG, Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners und EWMG-Aufsichtsrats Horst-Willi Vennen.

Begrüßten hunderte Gäste beim Neujahrsempfang im Hugo Junkers Hangar: (v.l.) Ulrich Schückhaus, Geschäftsführer von WFMG und EWMG, Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners und EWMG-Aufsichtsrats Horst-Willi Vennen.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Bei einem Empfang zum neuen Jahr gibt es immer lauter nette Dinge zu sagen. Wenn man diese freundlichen Botschaften mit Fakten belegen kann, zeigt das, wie gut die Lage derzeit in der Mönchengladbacher Wirtschaft ist. „Wir haben konstant über 100.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, die Arbeitslosenquote ist historisch niedrig bei 8,4 Prozent“, sagte Ulrich Schückhaus, Chef der städtischen Wirtschaftsförderung (WFMG) und der Entwicklungsgesellschaft (EWMG) am Mittwochabend vor mehreren hundert Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft im Hugo-Junkers-Hangar. 86 Unternehmensfälle seien betreut worden, davon 16 Unternehmensgründungen. Es habe 19 Grundstücksverkäufe an Unternehmen gegeben, und elf Neuansiedlungen.

Die Stadt profitiert dabei natürlich von der boomenden Wirtschaft insgesamt. Wenn aber in vergangenen Jahrzehnten der wirtschaftliche Aufschwung auch gerne mal an der Stadt vorbeigegangen ist, so ist Mönchengladbach diesmal mittendrin. In den vergangenen Jahren sind insbesondere zwar Jobs für Helfer entstanden, die der Arbeitsmarkt mit besonders vielen Langzeitarbeitslosen aber auch brauchte. „Wir wollen jetzt für die nächsten Jahre hochqualifizierte Arbeitsplätze in den Fokus stellen“, sagte Schückhaus und verwies auf die lebendige Start-up-Szene in der Stadt. „Wir haben die höchste Gründungsintensität in Deutschland.“

 Brigitte Behrendt (l.), Leiterin Stadtbibliothek, und Susanne Titz, Chefin des Museums Abteiberg, tauschten sich aus.

Brigitte Behrendt (l.), Leiterin Stadtbibliothek, und Susanne Titz, Chefin des Museums Abteiberg, tauschten sich aus.

Foto: Denisa Richters

Von diesen jungen Gründern waren auch viele vor Ort, etwa Reiner Mantsch und Steffen Gerlach, die mit ihrem Start-up „Eeden“ alte Stoffe für neue Textilien nutzbar machen wollen. Die junge Firma ist entstanden aus der Hochschule Niederrhein, die Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners als einen Edelstein bezeichnete, „den wir noch weiter zum Glänzen bringen wollen. Wir befinden uns im Wandel zur Wissensgesellschaft“. Eine wichtige Entscheidung für die Hochschule stehe nun an. Dabei dürfte es sich wohl um die Ansiedlung einer Cyber-Security-Akademie handeln, wie NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) zuletzt Mitte November bei seinem Besuch des RP-Netzwerkertreffens „MG ist IN“ in Mönchengladbach angekündigt hatte. Für das alte Polizeipräsidium wolle der von 39 Mitgliedern neu gegründete Verein Wissenscampus dem Land NRW in Kürze ein Konzept vorlegen.

Eine der wichtigsten Aufgaben für die Stadt ist derzeit aber der Wohnungsmarkt. Mönchengladbach spürt die Effekte aus der völlig überhitzten Landeshauptstadt, was sich zwar auch in steigenden Preisen auswirkt, die aber längst nicht so durch die Decke schießen wie in Düsseldorf. „Viele Menschen sehen sich nach günstigen Möglichkeiten zum Wohnen um. Davon können wir profitieren“, sagte Reiners. Wenn neue Grundstücke angeboten werden, wie es die EWMG in Rheindahlen (Thomas-Merkelbach-Straße) und Neuwerk (Bönninghausenstraße) getan hat, dann ist die Nachfrage völlig überzeichnet, so EWMG-Aufsichtsratschef Horst-Peter Vennen. Da sei noch einiges zu tun, um weitere Flächen anbieten zu können.

 Architekt Fritz Otten (l.) mit Marcel Küsters, dem Regionalgeschäftsführer der Barmer.

Architekt Fritz Otten (l.) mit Marcel Küsters, dem Regionalgeschäftsführer der Barmer.

Foto: Denisa Richters

Wichtigste Bauprojekte in diesem Jahr seien der Baustart für die „Seestadt“ hinter dem Gladbacher Hauptbahnhof des Investors Catella. Für das benachbarte Reme-Areal, wo Investor Instone Einfamilienhäuser und Wohnungen in Mehrfamilienhäuser plant, läuft das Verfahren.  Am schnellsten werden Veränderungen am Maria-Hilf-Areal in der Innenstadt zu sehen sein. Dort beginnt am 4. Februar der Abriss des ehemaligen Krankenhauses. Die Vermarktung des denkmalgeschützten Bereichs an einen Investor läuft.

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