Autofans im siebten Himmel So war die 30. Oldtimer-Rallye des MSC Wickrath in Mönchengladbach

Mönchengladbach · Die Oldtimer-Rallye des MSC Wickrath startete am Sonntag zur Tour über 140 Kilometer. Das älteste Auto stammte aus dem Jahr 1929.

Mönchengladbach: 30. Oldtimer-Rallye des MSC Wickrath
15 Bilder

30. Oldtimer-Rallye des MSC Wickrath in Mönchengladbach

15 Bilder
Foto: Isabella Raupold

110 Autos, das älteste aus dem Jahr 1929, das „jüngste“ von 1990, hatten sich am Sonntag vom Kunstwerk in Wickrath aus auf den Weg zum Wickrather Marktplatz gemacht. Am letzten Sonntag im April findet traditionell die Oldtimer-Rallye des Motorsport Club Wickrath statt. Natürlich nahmen die Autos nicht den direkten Weg zum Ziel. Sondern eine etwa 140 Kilometer lange Strecke durch den Rhein-Kreis-Neuss, den Kreis Viersen, Mönchengladbach und Krefeld.

Oldtimer aus den Vorkriegsjahren verbreiteten die Atmosphäre vergangener Zeiten, in denen das Auto noch eine Ausnahmeerscheinung war und schön gemütlich über die Straßen zuckelte – zumindest in der romantischen Vorstellung. Der größte Teil der Autos allerdings hatte „gerade mal“ 50 bis 30 Jahre auf dem Buckel – jünger darf es auch nicht sein, um bei dieser Oldtimer Rallye mitfahren zu können.

Die Fahrer kamen zum größten Teil aus der näheren Umgebung. Doch auch aus Aachen, Freiburg, Sankt Augustin und dem belgischen Kelmis waren die begeisterten Oldtimerfahrer angereist. Sonne hätten sie sich sicher eher gewünscht als das kühle Aprilwetter, vor allem die Cabriofahrer, aber der Freude macht das Wetter keinen Abbruch. Solch eine Oldtimerrallye ist eine gemächliche Sache. Um 10 Uhr hatten Oberbürgermeister Hans-Wilhelm Reiners und Bezirksvorsteher Arno Oellers den Startschuss gegeben. Für die 140 Kilometer waren etwa fünf Stunden eingeplant – nicht nur wegen der Entschleunigung der alten Fahrzeuge, sondern weil auch ein Mittagessen und ein Kaffeetrinken dazugehören. Und weil es Sonderaufgaben gibt und die Strecke errätselt werden muss.

Jedes Team erhält ein Bordbuch, das akribisch jede Kurve, jede zu fahrende Straße aufschlüsselt – in Worten und den sogenannten „Chinesenzeichen“: das sind Richtungspfeile, die eine bestimmte charakteristische Situation im Straßenverkehr darstellen – Straßenkarten sind damit überflüssig. Was nicht überflüssig ist, ist der Beifahrer, auch Navigator genannt. Ohne ihn kann gar nicht gestartet werden.

Das Bordbuch entschlüsseln ist die eine Herausforderung, die andere sind die Sonderaufgaben, die sich Fahrtleiter Rainer Küppers ausgedacht hat. Das sind Geschicklichkeitsübungen wie „die Uhr mit dem Reifen einstellen“. Aber es werden auch Fragen zum Abständen und Höhen von Teil des Wagens nachgefragt.

Es wurde deutlich später als 15 Uhr, bis der erste Wagen schließlich auf den Parkplatz am Wickrather Markt einfuhr: Es war ein BMW von 1988. Der Fahrer Frank Thielen und sein Beifahrer („Ich bin extra aus Hamburg angereist!“) wurden von einer Gruppe Zuschauer freudig begrüßt. 

Die Siegerehrung fand am Abend im Hotel Frambach statt. Sieger ist nicht, wer als erster im Ziel eintrifft. Eine komplizierte Rechnung ermittelt den Gewinner aus Zeit, Strafpunkten, Punkten für die Sonderaufgaben und einigem mehr.

Bei Frambach treffen sich an jedem ersten Freitag im Monat Motorsport-Interessierte – wer möchte, ist herzlich willkommen, Kontakt zum Club aufzunehmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort