ÖPNV in Mönchengladbach NEW rechnet mit Verspätungen wegen neuer Tempo-30-Zonen

Mönchengladbach · Im Mönchengladbacher Stadtgebiet wird auf immer mehr Straßen die Geschwindigkeit begrenzt. Das hat nach Angaben der Stadttochter NEW auch Folgen für den Busverkehr. Wie hoch sie die Verspätungen schätzt und wie viele neue Busse angeschafft werden müssten.

 Die Einrichtung von Tempo-30-Zonen wirkt sich nach der NEW auch auf den Busverkehr in der Stadt aus.

Die Einrichtung von Tempo-30-Zonen wirkt sich nach der NEW auch auf den Busverkehr in der Stadt aus.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Kostenpflichtiger Inhalt Die Einrichtung neuer Tempo-30-Zonen in Mönchengladbach könnte dazu führen, dass es vermehrt zu Verspätungen beim Busverkehr kommt. Das geht aus einem Bericht hervor, den die NEW dem Ausschuss für Umwelt und Mobilität vorlegte. Demnach kann die Ausweitung der Tempo-30-Bereiche im Stadtgebiet eine Verspätung von insgesamt 55.000 Stunden oder 2300 Tagen pro Jahr zur Folge haben.

„Unsere Busse verlieren nach der Rechnung pro gefahrenem Kilometer ungefähr 20 Sekunden. Da kommt natürlich einiges zusammen“, sagte Wolfgang Opdenbusch, Geschäftsführer der NEW mobil und aktiv Mönchengladbach, im Ausschuss. „Zeit kostet dabei vor allem die Vorfahrtsregelung, die in Tempo-30-Zonen häufig gilt.“ Opdenbusch räumte aber ein, dass es sich bei dem vorgestellten Bericht um ein „Worst-Case-Szenario“ handele. Zudem sei man bei der Analyse davon ausgegangen, dass auf den betrachteten Routen bislang durchgängig eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 Stundenkilometern gilt.

Besonders hoch sind die Verspätungen laut NEW unter anderem auf der Linie 002 (14,4 Minuten Zeitverlust pro Strecke) und der Linie 016 (13,9 Minuten). „Um die Zeitverluste auszugleichen, bräuchten wir nach dieser Berechnung 17 zusätzliche Busse und natürlich entsprechendes Personal. Das ist aber aktuell schwer zu finden“, sagte Opdenbusch. Grundsätzlich seien Tempo-30-Zonen aus klima- und sicherheitstechnischen Gründen zu begrüßen. „Aber die Attraktivität des Nahverkehrs darf darunter nicht leiden“, so der Geschäftsführer.

Auch Henry Ferl (CDU) betonte im Ausschuss für Umwelt und Mobilität, dass man frühzeitig an die Folgen für den Busverkehr bei der Ausweitung der Geschwindigkeitsbegrenzung denken müsse: „Die Anschaffung von Bussen und die Suche nach Personal kostet ebenso Zeit wie eine sinnvolle Umstrukturierung der Fahrpläne“, sagte er.

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