Brauchtum in Mönchengladbach Neuwerk feiert wieder sein Brunnenfest

Mönchengladbach · Dreimal blieben die Zapfhähne bei einem der größten Nachbarschaftsfeste der Stadt zu. Doch am Sonntag, 31. Juli, soll wieder Bier auf dem Peter-Schumacher-Platz fließen.

Endlich wieder feiern: Markus Schmitz, Christopher Muthig, Volker Küppers, Norbert Post, Michael Hollmann.

Endlich wieder feiern: Markus Schmitz, Christopher Muthig, Volker Küppers, Norbert Post, Michael Hollmann.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Am Sonntag nach „Jakobus“ wird in Neuwerk auf dem Peter-Schumacher-Platz das Brunnenfest gefeiert. Das soll auch in diesem Jahr so sein. Ein Programm gibt es nicht,  stattdessen sollen die Besucher zusammenkommen, trinken, essen und erzählen. So jedenfalls wünschen sich Norbert Post (Mitorganisator), Michael Hollmann (Boltenchef), Volker Küppers (Bezirksvorsteher Ost) und Markus Schmitz (Volksbank) den Verlauf des rein rechnerischen 53. Brunnenfestes. Eigentlich hätten die Neuwerker die Zahl 56 erreicht, doch dreimal musste das Fest ausfallen: zweimal wegen Corona (2020 und 2021) und 1988, als man der Großveranstaltung „Schlossfest“, gestaltet von Sommer- und Winterbrauchtum, zur Rettung von Schloss Rheydt ausweichen musste.

Dreimal blieben also die Zapfhähne bei einem der größten Nachbarschaftsfeste der Stadt zu. Doch am Sonntag, 31. Juli, soll wieder Bolten-Bier fließen. Zwei Stunden lang, von 11 bis 13 Uhr, wird Freibier ausgeschenkt. Dazu erklärt Norbert Post: „Natürlich gibt es Freibier, doch wer kein Glas hat, bekommt nichts.“ Auch Getränke ohne Alkohol werden angeboten. Gläser, so das Jahrzehnte alte Procedere, muss man zu  drei Euro das Stück kaufen. Zur Historie des Brunnenfestes erklärt der Ur-Neuwerker und ehemalige CDU-Landtagsabgeordnete, dass der Brunnen am Peter-Schumacher-Platz nach dem damaligen Verwaltungsstellenleiter und Standesbeamten (1960-1971) Jakob Bonus benannt wurde.

Das erste Brunnenfest fand 1966 statt. Der Gläserverkauf startete erst 1974. Auch in diesem Jahr geht es um die Unterstützung eines Neuwerker Vereins. Der geschätzte Reinerlös von 2000 Euro wird, mit Hilfe der Bolten Brauerei und der Volksbank Mönchengladbach, an die St.-Barbara-Bruderschaft   als finanzielle Aufstockung zur Feier ihres 525-jährigen Bestehens gespendet.

Viele Jahre waren die Gläser mit Neuwerker Motiven von Willi Wirtz beliebte Sammelobjekte. Das wurde aus finanziellen Gründen eingestellt.

Im Anschluss an das Brunnenfest bitten die Neuwerker Heimatfreunde ab 13 Uhr bis 18 Uhr zum Sommerfest rund ums Priorhaus. Neben Würstchen vom Grill, kühlen Getränken, Kaffee und Kuchen wird ins Museum eingeladen. Das Museum bietet Geschichten und Einblicke in die Neuwerker Vergangenheit. Gleichfalls öffnet die Salvatorianerinnen das Kloster zur Besichtigung.

Der Brunnen wurde im Laufe der Jahre mehrmals restauriert. Auch in diesem Jahr werden verfaulte Hölzer wieder durch die Mags erneuert.  Michael Bolten: „Schön, dass wir in diesem Jahr wieder in Präsenz zusammenkommen können. Das Bier ist gebraut und bei aller gebotenen Vorsicht zu diesen Pandemiezeiten: Wichtig ist auch aufm Platz.“

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