Neujahrsempfang der Service-Clubs in Mönchengladbach Gebündeltes Engagement für „eine Insel“

Mönchengladbach · Über 15 sogenannter Service-Clubs verfügt Mönchengladbach. Ihre Vertreter trafen sich zum verspäteten Neujahrsempfang. Wie die Veranstaltung war und welches Projekt dieses Jahr unterstützt wird.

 Treffen in der Gladbacher Bank: Andreas Jung, Generalbevollmächtigter der Geldinstituts, begrüßte die Gäste. Ausrichter war in diesem Jahr der Inner Wheel Club.

Treffen in der Gladbacher Bank: Andreas Jung, Generalbevollmächtigter der Geldinstituts, begrüßte die Gäste. Ausrichter war in diesem Jahr der Inner Wheel Club.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Ein Neujahrsempfang mitten im Frühling? Kein Problem für die 15 Service-Clubs der Stadt Mönchengladbach. Am Sonntag trafen sich auf Einladung von Catja Offermann, Präsidentin des Inner Wheel Clubs, die Vertreter des Leo Clubs, der verschiedenen Lions Clubs, der Rotarier, des Rotaract, des Round Table 47, der Soroptimisten, die Mitglieder von Tangent 51 und der beiden Zonta Clubs in der Gladbacher Bank zu einem verspäteten, festlich gestalteten Neujahrsempfang.

Andreas Jung, Generalbevollmächtigter der Gladbacher Bank, begrüßte die Gäste. Catja Offermann führte als Ausrichterin des Empfangs durch das Programm.

Neujahr im April? Auch für Oberbürgermeister Felix Heinrichs kein Problem: „Irgendwo ist immer ein Neujahrsfest auf der Welt“, stellte er gut gelaunt fest. Es mache ihn als Oberbürgermeister stolz, dass gleich 15 Service-Clubs in der Stadt aktiv seien. Dabei handelt es sich um Wohltätigkeits- oder Gesellschaftsclubs, die sich für soziale Zwecke einsetzen. „Es tut gut zu sehen, wie viele Menschen Gutes tun wollen. Das ist Gold wert.“

Bereits vor der Pandemie hatte der Inner Wheel Club sein zu unterstützendes Jahresprojekt ausgewählt: die „Insel Tobi“. Präsidentin Offermann betonte das Besondere an dieser Aktion: „Alle Clubs engagieren sich gemeinsam für eine Einrichtung.“ Vorgestellt wurde die Arbeit der „Insel Tobi“ von Michaela Hölzle, Vorsitzende des Fördervereins der Insel. Sie verwies darauf, dass die Idee der Insel im Jahr 2009 aus einer Gemeinschaftsinitiative des Rotary Clubs Kaarst und des Krankenhauses Neuwerk entstanden sei. Bis zum Sommer 2021 war die Insel eine feste, kleine Einheit in der Kinderklinik. Mittlerweile ist sie weitergezogen und hat nun ein 350 Quadratmeter großes Zuhause auf der Kamillianerstraße gefunden.

Sehr anschaulich und hoch engagiert schilderte Hölzle die Idee der Insel: „Stellen Sie sich vor, Sie haben ein Kind mit einer schweren Behinderung. Sie können nicht einfach mal eben mit ihm zum Bäcker laufen. In der Zeit, die es braucht, es anzuziehen und in den Rollstuhl zu setzen, ist das Frühstück schon längst vorbei. Sie können nicht mal einfach ins Kino, Pizza essen, ausgehen.“ Die Familien mit einem Kind mit Behinderung seien im Alltag oft nicht sichtbar, und die anderen machten sich wenig Gedanken um sie. Die Familien seien 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche im Einsatz, sagt Hölzle. Um diesen Eltern eine Auszeit anzubieten, in der sie miteinander oder mit den Geschwistern ein paar sorgenfreie Tage verbringen könnten, sei die Insel da. Die Kinder machen Urlaub auf der Insel, die Familien finden Zeit zum Aufatmen und Krafttanken. „Das Leben in der Insel ist bunt, herzlich, liebevoll“, berichtete Hölzel. „Seien Sie sicher, jeder Cent, den Sie spenden, geht an die Familien“, beteuerte sie.

Eine klassische Spendenübergabe gab es nicht, dafür eine vorläufige Zahl: Bis Freitag waren auf dem Spendenkonto 9550 Euro eingegangen – man erwarte aber noch mehr, erklärte Offermann.

Musikalisch wurde der Empfang durch eine sehr besondere Musikerin begleitet: Lisa Golovina wohnt seit dem 1. März zusammen mit ihrer Familie bei einer befreundeten Familie im benachbarten Korschenbroich. Golovina ist mit ihrer Familie wegen des Krieges aus der Ukraine geflohen. Die junge Violinistin spielte, begleitet von der Repetitorin Indira Farabi, aus dem Violinkonzert Nr. 4, 1. Satz von Mozart sowie die Stücke „Liebesleid“ und „Schön Rosmarin“ von Fritz Kreissler. Und bevor es zum geselligen Teil überging, überreichte Catja Offermann den Staffelschal ihres Clubs an Antonius Bergmann von den Rotariern, Ausrichter für 2023.

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