Politik in Mönchengladbach Erster Seniorenrat der Stadt wird im Dezember gewählt

Mönchengladbach · Noch bis Anfang November können sich Mönchengladbacher, die über 60 Jahre alt sind, für das neue Gremium bewerben. Wie viel der Rat jährlich kostet und was die Aufgaben der Mitglieder sein werden.

 Noch bis zum 10. November können Bürger über 60 ihre Bewerbung für das Gremium einreichen.

Noch bis zum 10. November können Bürger über 60 ihre Bewerbung für das Gremium einreichen.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Rund 77.000 Mönchengladbacher sind nach Angaben der Stadt über 60 Jahre alt. Sie bekommen nun ein eigenes politisches Gremium: Bei seiner jüngsten Sitzung entschied der Stadtrat mehrheitlich die Gründung eines Seniorenrates. Für die Grünen-Politikerin Anita Hoffmann, die sich seit Jahren für das Gremium einsetzt, ist das ein überfälliger Schritt: „Viele Senioren sind noch topfit, sie wollen sich selbst und für die Themen einsetzen, die ihnen wichtig sind“, sagt Hoffmann.

Vonseiten der CDU wird die Gründung des Rates nach wie vor kritisiert. Das Gremium habe keinerlei Einfluss auf den Stadtrat und sei „überflüssig“, teilte Angelika Schürings, Kreisvorsitzende der Seniorenunion, auf Anfrage mit. Es seien im Rat und den Ausschüssen Senioren aus allen Parteien vertreten, „die jetzt schon an den kommunalen Entscheidungsprozessen beteiligt sind“. Die CDU kritisiert, dass das Geld beispielsweise im Bereich der Schulbildung besser eingesetzt werden könne. Aktuell wird damit gerechnet, dass die Geschäftsstelle des Rates die Stadt jährlich rund 44.600 Euro kostet. Anita Hoffmann kann dieser Argumentation nicht folgen. „Es soll so allen Senioren in der Stadt eine Stimme gegeben werden. Viele sitzen nun einmal nicht im Rat, aber auch ihre Ideen sollten gehört werden“, sagt sie.

Die Mitglieder des neuen Gremiums sollen unter anderem in den Ausschüssen als Vertreter der Senioren in der Stadt mitwirken, zudem kann das Gremium selbst Beschlüsse fassen und sie an den Stadtrat weiterleiten. Um dabei möglichst die politische Neutralität zu gewährleisten, dürfen die Delegierten selbst nicht Mitglied einer Bezirksregierung, eines Ausschusses oder des Stadtrates sein. Außerdem kann nur kandidieren, wer das 60. Lebensjahr bereits vollendet hat und in Mönchengladbach wohnt. Linken-Politiker Torben Schultz kritisiert, dass vor dem Hintergrund der politischen Neutralität auch Seniorenvertreter der Parteien Teil des Rates sein sollen. „Die Parteien stellen aber keine stimmberechtigten Mitglieder“, sagt Hoffmann. „Sie haben lediglich eine beratende Funktion.“

Die Wahl der Mitglieder des Seniorenrats wird am 9. Dezember ab 12 Uhr im Rheydter Rathaus stattfinden. Noch bis Donnerstag, 10. November, können Bürger, die den Anforderungen entsprechen, ihre Bewerbung inklusive zehn benötigter Unterstützungsschriften beim Amt für Altenhilfe (Fliethstraße 86-88) abgeben, oder per Post schicken. Beim Paritätischen Verband (Friedhofstraße 39) kann beides bis zum Dienstag, 8. November, eingereicht werden. Das Einreichen der Unterstützungsschriften sei vor dem Hintergrund der Gremiengründung notwendig, sagt Hoffmann. Die Durchführung einer Briefwahl für die Senioren habe die Stadt aus Kostengründen abgelehnt.

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