Premiere am 24. Juni Jung, reiselustig und im Theater

Rheydt · Abitur – und erst mal ab in die Ferne: Was junge Menschen in die große weite Welt lockt, darum geht es in einem Stück des Theater-Jugendclubs. Ein Thema, mit dem die Darsteller viel anfangen können. Sie haben an einigen Szenen selbst gearbeitet.

 Theaterpädagogin Silvia Behnke und die Darsteller  Elenie Böker, Serhan Deneri, Nina Brüls und Philipp Doersch (von links) haben das Tanztheaterstück „Mundanear“ erarbeitet.   Foto: Jana Bauch

Theaterpädagogin Silvia Behnke und die Darsteller Elenie Böker, Serhan Deneri, Nina Brüls und Philipp Doersch (von links) haben das Tanztheaterstück „Mundanear“ erarbeitet. Foto: Jana Bauch

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Schon der Name lässt ein bisschen Fernweh aufkeimen: „Mundanear“ kommt aus dem Spanischen, heißt so viel wie Weltenbummler und ist der Titel des Tanztheaterstücks, das der Jugendclubs des Theaters erarbeitet hat. Die Handlung ist schnell erzählt: Eine Amateurtanzgruppe, die kurz vor dem Abitur steht, bekommt die Chance auf Festivals in der ganzen Welt aufzutreten. Die Freude ist bei den meisten groß, doch Lisa ist ziemlich skeptisch, und Einzelgänger Max will die Chance eher für eigene Interessen nutzen. Die Möglichkeit stellt die Gruppe vor große Herausforderungen.

Die Grundidee zu dem Stück kommt von Theaterpädagogin Silvia Behnke, die für die Inszenierung und Choreographie zuständig ist. „Ich versuche, mich immer an Themen zu orientieren, die gerade relevant sind und Menschen beschäftigen. Ich glaube, vor allem das Wegwollen und die Welt bereisen bewegt heutzutage immer mehr Jugendliche“.

Viele der Szenen und Dialoge seien aber auch von den jungen Darstellern selbst verfasst, erklärt der 24-jährige Serhan Demiri. „Mir macht es immer sehr viel Spaß Texte selber zu schreiben und kreativ zu sein. Manchmal kann man auch gut Sachen verarbeiten, die man schon mal irgendwo gelesen oder gesehen hat“. Er ist dieses Jahr der Älteste und spielt das Mitglied der Tanzgruppe Max. „Max merkt am Ende seiner Schulzeit was wirklich wichtig ist und möchte am liebsten alleine durch die Wildnis reisen. Er sieht Vieles in der Welt mehr als Schein an und möchte dem Echten auf die Spur kommen“, erklärt Serhan Demiri.

Sehr positiv und etwas naiv schaut die Theaterfigur Jasmin der Chance entgegen, in die Welt zu reisen. „Sie ist eine Träumerin und sieht am Anfang immer nur das Positive. Im Laufe des Stückes lernt sie, dass nicht immer alles nur toll ist. Sie hat am Ende einen etwas realistischeren Blick auf die Welt“, erklärt ihre Darstellerin Nina Brüls. Die jüngste Schauspielerin ist die 15-jährige Elleny. Sie ist zum ersten Mal dabei: „Ich bin auf die Idee gekommen mitzumachen, weil wir von der Schule aus einen Workshop im Theater gemacht haben. Da hat man ein paar Einblicke bekommen und ich fand das ziemlich interessant“. Elleny hat gleich mehrere Rollen: Sie spielt Einheimische, denen die Tanzgruppe in den verschiedenen Ländern begegnet.

Die Gruppe beschäftigt sich seit etwa einem Jahr mit dem Stück. Vor allem in Kostümen und Bühnenbildern stecke viel Arbeit, sagt Philipp Doersch (19). Er hat schon für Schultheaterstücke an Bühne und Kostümen gearbeitet und macht seine Arbeit jetzt das erste Mal für eine Aufführung im Theater. Die Schauspieler und Tänzer proben seit Oktober einmal die Woche. „Wenn Feiertage oder Ferien sind, proben wir auch öfter. Wir nutzen jede Gelegenheit“, sagt Silvia Behnke. Der Jugendclub bringe frischen Wind und sei gut, um junge Leute ans Theater zu bringen, sagt sie. Viele der Darsteller würden sich auch nach ihrer Zeit beim Jugendclub noch für Theater interessieren. Und die aktuellen Teilnehmer bestätigen: „Die Arbeit hier ist wirklich prägend. Man lernt sich beim Schauspielern von einer ganz anderen Seite kennen und wird selbstbewusster.“

Der Premiere von „Mundanear“ am Montag, 24. Juni, blicken die Darsteller gespannt entgegen. Nina Brüls gesteht: „Ich freue mich sehr, aber bin auch ziemlich aufgeregt. Ich will natürlich immer mein Bestes geben.“

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