Spielzeugmarkt in Mönchengladbach Modellspielzeug – ein Hobby auch für große Kinder
Mönchengladbach · In der Kaiser-Friedrich-Halle feilschten Sammler und Verkäufer um Preise, bis beide Seiten zufrieden waren. Alte Leidenschaften wurden neu entdeckt.
Parkplätze am Sonntagmittag rund um die Kaiser-Friedrich-Halle waren rar. Menschen gingen voller Erwartung in Richtung Eingangstür, viele kamen mit meist länglichen Paketen, versehen mit Aufdrucken wie Märklin oder Wiking, zurück zu ihren Parkplätzen.
Was los war? In der KFH fand ein Modellspielzeugmarkt der Firma Adler statt. 30 Aussteller aus NRW, private und gewerbliche, hatten sich bei Veranstalter Jürgen Hörner angemeldet. „Natürlich ist hier viel los, es ist schließlich der letzte Markt in Nordrhein-Westfalen vor dem neuen Jahr“, erklärte der Inhaber der Adler-Märkte den Zulauf. Was es zu sehen gab? Hörner: „Alles, was in diesem Segment der Modellspielzeuge interessant ist. Hier wird heute gekauft, gehandelt und getauscht.“ Die Resonanz des überwiegend erwachsenen Publikums erklärte er gleich mit: „Es ein Hobby für große Kinder.“
So standen auch überwiegend Erwachsene vor den langen Theken und feilschten mit den Anbietern hinter dem Ladentisch. Wie Franz Josef Müller, der extra aus Bornheim angereist war, um in Gladbach ein Schnäppchen zu erstehen. „Die Vereine veranstalten in dieser Coronazeit keine Börsen, und Adler hat eben für heute eine Lizenz bekommen, und da musste ich hin“, sagte er zu seiner 80 Kilometer langen Anreise. Müller war auf der Suche nach einem Doppelstockwagen „Regio“ von Märklin.
Einen Stand vorher stand Horst Reinhardt aus Willich. Er ist privater Anbieter und hatte sein Angebot als „verhandelbar“ ausgewiesen. Reinhardt sammelt seit den 1960-er Jahren. Bei über 1000 Modellen im Haus musste er Platz schaffen, sonst hätte es Ärger gegeben.
Platzprobleme im Haus gab auch ein Paar aus Bonn an. „Meine Frau, die mit dabei ist, hat gemeckert, sie hätte gerne mehr Platz im Haus“, nannte der Partner als Grund für ihr Dasein an. Er hat mit 18 Jahren angefangen, Modellautos zu sammeln.
Viele, so ein weiteres Argument von Besuchern, haben in dieser Pandemiezeit ihr altes Hobby wiedergefunden. So stehen die Modellspielzeugmärkte hoch im Kurs. Es wurde um die Qualität der jeweiligen Spielzeuge und der entsprechenden Preisfindung verhandelt, damit ein Geschäft für beide Seiten daraus wurde.