Talkrunde in Mönchengladbach OB-Kandidaten standen Mittelstand Rede und Antwort

Mönchengladbach · Die Mönchengladbacher OB-Kandidaten von CDU, SPD, Grüne, FDP und Linke waren in der Citykirche zu Gast, um mit dem Mittelstand über Wirtschaftsfragen zu diskutieren.

 Felix Heinrichs, Sebastian Merkens, Frank Boss, Boris Wolkowski und Stefan Dahlmanns (von links) vor der Citykirche (Archivfoto).

Felix Heinrichs, Sebastian Merkens, Frank Boss, Boris Wolkowski und Stefan Dahlmanns (von links) vor der Citykirche (Archivfoto).

Foto: bauch, jana (jaba)

Stefan A. Wagemanns brachte es gleich zu Beginn seiner Moderation auf den Punkt. „Wir wollen in den kommenden 90 Minuten konkret werden, denn die Mittelständler wollen in der für sie sehr schwierigen Corona-Zeit Konkretes von den OB-Kandidaten hören“, sagte der Leiter der Region Mönchengladbach im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW), der Frank Boss (CDU), Felix Heinrichs (SPD), Boris Wolkowski (Grüne), Stefan Dahlmanns (FDP) und Sebastian Merkens (Linke) zu einem Talk in die Citykirche eingeladen hatte. Dort stellten sich die Kandidaten vor der Kommunalwahl am 13. September den Fragen der Mittelständler.

In der Frage, ob der Gewerbesteuerhebesatz bei 490 Prozent bleibe, widersprach keiner aus dem Quintett – indes geschah dies etwas zögernd. „Das ist eine extrem komplizierte Frage. Die Stadt hat für eine schwarze Null zuletzt sehr viel sparen müssen, das hat auch wehgetan. Und nun haben wir die Corona-Krise, die uns ein Defizit von 70 Millionen in den Haushalt reißt“, sagte Boss. Und Heinrichs fügte hinzu, dass es nicht nur eine Frage der Steuersätze sei: „Es geht auch darum, wie viele Menschen wir aus der Arbeitslosigkeit bekommen, dass wir interkommunal arbeiten und dass wir die Unternehmen und deren Mitarbeiter – Stichwort Homeoffice – fit für die Zukunft machen.“

Eine große Chance sehen die Kandidaten im Kohleausstieg, so könnten sich auf ehemaligen Tagebauflächen neue Firmen ansiedeln. Zudem ging es in der Talkrunde um die Themen Digitalisierung, Genehmigungsverfahren und den Dialog mit Wirtschaftsfachleuten. Dahlmanns regte an, eine Art Business-Scout zu installieren, eine Abteilung innerhalb der Verwaltung, die Ansprechpartner und Begleiter für die Firmen in der Stadt sein solle.

Beim Thema Wohnungsbau und Bauprojekte erinnerte Wolkowski daran, dass es in Mönchengladbach unglaublich viele Großprojekte gebe, die personellen Ressourcen dafür aber gar nicht vorhanden seien. „Es wäre besser, das zurückzufahren und vor allem kleinere Projekte schneller fertigzustellen.“ Auch Merkens betonte, dass „wir noch so viel versprechen können, ohne finanzielle Unterstützung werden wir als extrem verschuldete Stadt nicht vorankommen“.

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