Naturpark Maas-Schwalm-Nette Mönchengladbach digital entdecken

Mönchengladbach · Die App „Auf Spuren: Biografie einer Landschaft“ ist im Google Play Store oder bei Apple kostenfrei erhältlich. Rund 350 kulturhistorische Orte im deutsch-niederländischen Grenzgebiet können damit multimedial entdeckt werden.

 Der Naturpark Maas-Schwalm-Nette hat die neue App an den Start gebracht. Unser Foto zeigt v.l.: Sef Derckx, Marcel Hectors, Udo Jansen, Silke Weich, Leo Reyrink, Erwin Bouius und Karlheinz Wiegmann.

Der Naturpark Maas-Schwalm-Nette hat die neue App an den Start gebracht. Unser Foto zeigt v.l.: Sef Derckx, Marcel Hectors, Udo Jansen, Silke Weich, Leo Reyrink, Erwin Bouius und Karlheinz Wiegmann.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Es ist schon ein Mammutprojekt: Das deutsch-niederländische Team um Projektleiter und Regisseur Marcel Hectors hat es gestemmt. Im Rahmen des Integrer-Projekts „Kulturgeschichte digital“ hat er mit seinen Mitstreitern die App „Auf Spuren: Biografie einer Landschaft“ konzipiert und entwickelt. „Wir haben aus 2000 kulturhistorischen Elementen ausgewählt“, erzählt Silke Weich vom Projektmanagement des Naturparks Maas-Schwalm-Nette und macht damit auch die unglaubliche Vielfalt der Region deutlich. Zum Zweckverband des Naturparks gehören neben den Kreisen Viersen, Heinsberg und Kleve auch die Stadt Mönchengladbach.

Erwin Boulius von der Firma Folkersma war für die technische Umsetzung der App zuständig. Mit ihr lassen sich 350 kulturhistorische Orte im Naturpark Maas-Schwalm-Nette im deutsch-niederländischen Grenzgebiet digital erforschen. Mönchengladbach ist, als Teil des Dreiecks Venlo-Roermond-Mönchengladbach, mit 18 Stationen dabei. Neben bekannten Sehenswürdigkeiten findet man Orte, die so nicht in jedem Reiseführer stehen. Sechs Kategorien stehen zur Wahl, zum Beispiel „Bürger und Freizeit“, „Dampf und Strom“ sowie „Grenzen und Macht“. Per GPRS werden die Points of Interest in der Nähe angezeigt. Fotos, Texte oder Videos liefern spannende Hintergrundgeschichten. Oder man lauscht einem Zeitzeugen wie Herbert Hubatsch. Der inzwischen verstorbene Naturschützer kam mit 18 Jahren zur Luftwaffe und nach Mönchengladbach. Er blieb nach dem Zweiten Weltkrieg in der Region und war lange Leiter der Kempener Realschule. Marcel Hectors und Sef Derkx spürten die Geschichten auf. „Wir haben mit vielen Menschen gesprochen, einfach zugehört, sind in die Dorfkneipen gegangen oder haben einfach nachgefragt, wenn uns etwas aufgefallen ist.“, erklärt Marcel Hectors.

Die Inhalte werden auf Deutsch Niederländisch, Englisch und in Mundart angeboten. Weitere Points of Interests sind das Stadtbad in Rheydt, der Wasserturm an der Viersener Straße und die „Rheinischen Dreifensterhäuser“. Mit der App lässt sich der Besuch individuell planen. Oder man nutzt die Filterfunktion, die die Art des Besuchs wie einen Familienausflug berücksichtigt und passende Vorschläge liefert. Zudem ist das Netzwerk aus Wander -und Fahrradrouten zwischen der Landesgrenze NRW und der Provinz Limburg in die App integriert. So kann der Besuch vom Sofa aus geplant und müssen die Pakete nur heruntergeladen werden.

Vor Ort sind sie dann auch ohne Internetzugang nutzbar. „Oder man nutzt das kostenfreie W-Lan“, sagt Udo Jansen von der Marketing Gesellschaft Mönchengladbach (MGMG). Er freut sich über die App und hofft, dass sie zur Belebung des Tagestourismus in Mönchengladbach führt.

(eba)
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