Marienschule in Mönchengladbach Ausgezeichneter Klimaschutz

Mönchengladbach · Die Bischöfliche Marienschule gewinnt den mit 10.000 Euro dotierten Deutschen Klimapreis der Allianz Umweltstiftung.

 Die Schülerinnen Lisa und Lara bei der Mülltrennung mittels Basketballkorb. Das ist nur ein Projekt von vielen in der Schule zum Klimaschutz.

Die Schülerinnen Lisa und Lara bei der Mülltrennung mittels Basketballkorb. Das ist nur ein Projekt von vielen in der Schule zum Klimaschutz.

Foto: Angela Rietdorf

Wenn in einer ganzen Schule Gruppen an den unterschiedlichsten Umwelt- und Klimaschutzprojekten arbeiten, entstehen erstaunliche Dinge. Eine Fahrrad-App, die den jüngeren Schülern sichere Radwege zur Schule weist oder Treffpunkte anzeigt, von denen aus sie gemeinsam mit älteren Schülern fahren können. Ein Forschungsprojekt, das nachweist, dass Wasserflöhe Mikro-Plastik aufnehmen. Ein Mülltrennungssystem, mit dem der Papiermüll aussortiert wird.  Pfandbecher für die Schule, die die allgegenwärtigen Coffee-to-go-Wegwerfbecher ersetzen. Und vieles mehr. Die Vielzahl der Projekte und ihre Qualität haben der Bischöflichen Marienschule jetzt den mit 10.000 Euro dotierten Deutschen Klimapreis der Allianz Umweltstiftung eingebracht.

Angestoßen wurde die intensive Beschäftigung mit dem Umwelt- und Klimaschutz durch den Träger der Schule, das Bistum Aachen, das mit Energiemanagement-Projekten einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung leisten will. Um die Heizkosten zu senken, wurde Schülern ein CO2-Monitor zur Verfügung gestellt. Er zeigt an, wann die Luft im Klassenzimmer verbraucht ist und gelüftet werden soll. Und er springt auf Grün, wenn wieder genügend sauerstoffreiche Luft im Raum ist. Die Schüler haben so ermittelt, dass nach maximal acht Minuten Lüften die Fenster wieder geschlossen werden können. Ein Auskühlen der Wände wird verhindert, die Heizkosten werden reduziert.

Gleichzeitig wurde begonnen, den Papiermüll zu trennen. „Die einzelnen Klassen konnten sich überlegen, wie sie ihre Papierkörbe gestalten“, erklärt Lydia Sonntag-Werkes, die an der Marienschule Biologie und Chemie unterrichtet. Besonders gelungen: ein Papierkorb, der mit einem Basketballkorb ausgestattet wurde.  So macht Mülltrennung Spaß. Beim Kauf von Backwaren werden die Schüler mit witzigen Plakaten aufgefordert, auf eine Papiertüte zu verzichten. Für eine Kaffeepfandtasse hat der Kunst-LK einen Design-Entwurf vorgelegt. Es gibt ein Science-Slam-Video, in dem Schüler filmisch gelungen und in englischer Sprache die Mikro-Plastik-Problematik aufgreifen und Veränderungen fordern. Das Thema lässt sich in praktisch jedes Unterrichtsfach einbinden: in Jugend-forscht-Projekten haben die Schüler nicht nur nachgewiesen, dass Wassterflöhe Mikro-Plastik aufnehmen, sie haben auch Larven der Wachsmotten beobachtet, die sich durch Polyäthylen fressen. „Jetzt haben sie sich verpuppt, wir sind gespannt, was passiert“, sagt Sonntag-Werkes.

An der Fahrrad-App haben zwei Schüler, die heute die Oberstufe besuchen, mehr als zwei Jahre gearbeitet. „Sie soll den jüngeren Schülern helfen, sicher mit dem Rad zur Schule zu kommen“, sagt Schulleiterin Birgit Janßen. Allerdings sei das Radwegenetz rund um die Schule lückenhaft und teilweise zu unsicher für  die Fünft- und Sechstklässler. Deshalb setzt man auch auf die gemeinsame Fahrt von jüngeren und älteren Schülern. Als Ansporn zum Radfahren dient eine digitale Plattform, auf der die gefahrenen Kilometer eingetragen werden können. Die ersten Preise für besonders viele gesammelte Radkilometer wurden schon vergeben. Im Mai wird die ganze Schule ausgezeichnet: Dann wird in Berlin der Deutsche Klimaschutz-Preis überreicht, bei dem sich die Marienschüler gegen 100 andere Teams durchsetzen konnten.

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