Bezirksvertretung Süd Mahnende Worte und Ehrungen beim Jahresempfang

Nach fünf Jahren im Amt zog die Vorsitzende der Bezirksvertretung Süd, Barbara Gersmann, ein Zwischenfazit.

 Bezirksvorsteherin Barbara Gersmann bei ihrer Rede.

Bezirksvorsteherin Barbara Gersmann bei ihrer Rede.

Foto: Isabella Raupold

Es darf keine Akzeptanz für rechtes Gedankengut geben – das macht Barbara Gersmann bei ihrer Rede anlässlich des Jahresempfangs des Stadtbezirks Süd sehr deutlich. Vor zahlreichen Vertretern der lokalen Politik, Institutionen und Vereinen appelliert die Bezirksvorsteherin an die Vernunft. Mit Blick auf die kommenden Kommunal- und Landtagswahlen müsse man sich über die Gesinnung und Absichten vieler AfD-Politiker im Klaren sein. Ein moderater Umgang mit Politikern, die sich offen zu Nazi-Gedankengut bekennen, sei unmöglich, so Gersmann (SPD).

Aber dennoch gebe es Hoffnung, findet die Bezirksvorsteherin. Ein älterer Mann habe ihr vor einiger Zeit persönlich erklärt, weshalb er nicht die SPD wählen könne. „Da gibt es ja manchmal Gründe“, gibt Gersmann schmunzelnd zu. Als sich dann ein Herr von der AfD ins Gespräch einklinken wollte, wies ihn der Senior schlagfertig zurück. „Solche wie Sie hatten wir schon einmal und das hat nur Leid gebracht“, gab Gersmann die Worte das Herren wieder. Für sie ist dieses Ereignis seither zur einer Anekdote geworden, die Mut macht. Gemeinsam mit den Bürgern der Stadt wolle Gersmann weiter gegen Rassismus und für die Demokratie einstehen. Aber man dürfe nicht zu lange warten, wie auch schon der Schriftsteller Erich Kästner zu Lebzeiten erkannt habe.

Nach fünf Jahren im Amt zog Gersmann beim Jahresempfang auch ein vorzeitiges Fazit. „Was hat man selbst für die Stadt getan?“ – ein neues Rathaus in der Rheydter Innenstadt steht da unter anderem zu Buche. Der Bau wird allerdings erst nach Gersmanns Amtszeit beginnen. Auf den Campuspark Rheydt – eine begrünte Sportanlage zwischen Nordstraße und Am Gerstaker – ist Gersmann ebenfalls sehr gespannt. „Aber auch die vielen kleinen Dinge, für die eine Bezirksvertretung zuständig ist, darf man nicht vergessen“, so Gersmann.

Abschließend gab es noch einen Appell an alle Bürger – egal ob Rheydter oder Gladbacher: „Wenn Sie ein Problem haben, sprechen Sie uns an.“ Denn erst dann könne die Kommunalpolitik darauf eingehen und Lösungen finden, sagt die Bezirksvorsteherin.

Auch einige Ehrungen standen auf dem Programm des Jahresempfangs. Der „Orjelsmann von Jeestebeck“ – Heinz Gert Wulms durfte als erster aufs Podium. Mit seinen 620 Liedern im Repertoire begleitet der 78-Jährige schon seit 20 Jahren Veranstaltungen von Senioreneinrichtungen. Die Auszeichnung gab es für die Freude, die Wulms den Menschen seit vielen Jahren bereitet. Auch die fünf Schul-Schachmeister der Gemeinschaftsgrundschule Klusenstraße dürfen sich über eine Ehrung freuen. Das Prinzenpaar und das Kinderprinzenpaar der letzten Session erhielten ebenso eine Ehrung für die Freuden, die sie der Stadt im Karneval beschert haben. Ilona Mörs von der St.-Josef-Bruderschaft durfte sich ebenfalls über die Ehrung des Stadtbezirks Süd freuen.

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