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Liste der Fällungen veröffentlicht Mags fällt bis zum Frühjahr 726 Bäume

Mönchengladbach · Die Stadttochter setzt ab nächster Woche die Kettensäge an und hat die Liste der anstehenden Fällungen veröffentlicht. Darunter sind auch drei Bäume zwischen Citykirche und St. Vith in der Altstadt – sie sollen für Sichtachsen fallen.

 Manche Bäume, hier eine Roteiche, verfärben jetzt schon ihr Laub. Einige werden in den nächsten Wochen oder Monaten gefällt.

Manche Bäume, hier eine Roteiche, verfärben jetzt schon ihr Laub. Einige werden in den nächsten Wochen oder Monaten gefällt.

Foto: dpa

Die städtische Tochter Mags muss oft Kritik einstecken, schließlich hat sie viele Aufgaben im Portfolio, die bei Bürgern auf wenig Sympathien stoßen: Mülltonnen-Systeme, Straßenschäden, das Aufgeben von Friedhofsflächen. Und das Fällen von Bäumen. Vor allem Letzteres stößt auf immer weniger Verständnis, besonders vor dem Hintergrund der kühlenden Wirkung der grünen Riesen in heißen Sommern wie in diesem Jahr. Doch eines kann man der Mags positiv anrechnen: Sie geht offensiv und relativ transparent mit dem Kahlschlag um. Zum Ende der sommerlichen Brutzeit, in der nur in Ausnahmefällen gefällt werden darf, veröffentlicht die Mags auf ihrer Homepage eine Liste aller Bäume, die bis Ende Februar 2019 gefällt werden sollen (www.mags.de/gruenunterhaltung-friedhoefe/baumschutz/baumfaellliste/).

Bäume in Zahlen An stadtweit 726 Bäumen soll die Kettensäge angesetzt werden. Ähnlich hoch war die Zahl der Fällungen 2017. Im laufenden Jahr sollen es in etwa ebenso viele sein. Das klingt viel, ist aber nur ein Bruchteil des Bestandes: Insgesamt gibt es in Mönchengladbach rund 200.000 Einzelbäume plus 845 Hektar reinen Waldes. Es werden nach Angaben der Mags neue Bäume gepflanzt, hinzu komme Selbstaussaat. Deshalb, so heißt es im Text zu der Fällliste, entwickle sich der Baumbestand positiv. Doch die Bürger reagieren empfindlich, wenn ein stolzes, über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte gewachsenes Exemplar fällt.

Die häufigsten Gründe Die meisten Fällungen sind laut Mags nötig, weil die Bäume erkrankt, von Fäulnis, Pilzen oder Schädlingen befallen sind. Lack- oder Birkenporling, Brandkrustenpilz und Eschenbaumschwamm werden aufgezählt. Aber auch Schäden durch Sturm und andere Ursachen, das drohende Absterben und Abbruchgefahr sind Gründe, die aus Sicht der Baumkontrolleure das Ende eines Baums besiegeln. Es gilt die Verkehrssicherungspflicht – insbesondere im öffentlichen Straßenraum. Dort herrschen für Bäume aber meist auch unwirtliche Bedingungen, weil ihre Wurzeln sich nicht ungehindert ausbreiten können.

Die Sichtachsen Es gibt jedoch auch stadtplanerische Gründe. Dazu zählen auch Baumfällungen auf einem sensiblen Platz in der Altstadt: Zwischen Citykirche und dem Gasthaus St. Vith direkt am Alten Markt sollen auf dem Edmund-Erlemann-Platz drei offenbar gesunde Bäume gefällt werden: zwei Ginkgos mit Stammumfängen von 80 bis 95 Zentimetern und eine Baumhasel mit einem Stammumfang von 120 Zentimetern. Die Fällungen sollen den Platz nach Angaben der städtischen Planer ordentlicher machen und bessere Sichtbeziehungen ermöglichen – so zum Beispiel auf die Kirche. Auch in Odenkirchen wird so argumentiert: Auf dem Martin-Luther-Platz (Burgfreiheit/Pastorsgasse) sollen für eine „planerische Maßnahme der Stadt“ 25 nicht näher benannte Bäume mit einem Stammumfang von 70 bis 210 Zentimetern gefällt werden. Der Platz soll neu gestaltet werden, mit der Kirche künftig wieder ein Ensemble bilden. „In seinem jetzigen Zustand bildet er eher ein Ensemble mit der Straße. Die historische Achse zur Kirche ist verloren gegangen“, sagte Stadtplaner Taco de Marie bei der Vorstellung der Pläne.

Größere Fällungen Im Beller Park sollen 21 Bäume gefällt werden, darunter Ahorne, Erlen und Eichen. Mächtigster Baum ist eine Robinie mit einem Stammumfang von 281 Zentimetern. Auf dem Hauptfriedhof an der Birkenallee werden 33 Bäume gefällt, die meisten davon sind abgestorben, darunter eine Rotfichte mit einem Stammumfang von 241 Zentimetern. Zehn Bäume in einer Grünanlage am Klosterhofweg müssen fallen, auch sie sind den Angaben zufolge abgestorben oder von Pilzen befallen. 13 Bäume auf dem Friedhof Ohler an der Konradstraße stehen auf der Liste wegen starker Schäden, 16 sind es auf einem Schulgelände an der Nespeler Straße. Auch auf dem Friedhof in Rheydt, im Schmölderpark und auf dem Willicher Damm stehen größere Fällarbeiten an.

Die mächtigsten und die dünnsten Bäume An der Beckrather Straße wird eine Pappel mit einem Stammumfang von 4,48 Metern gefällt, an der Bungtstraße eine Eiche von 3,14 Metern, auf dem Friedhof Holt eine Roteiche mit 3,43 Metern. Auf der Liste werden aber auch viele junge Bäume aufgeführt, etwa eine Winterlinde in Wetschewell (48 cm) und eine Eberesche an der Bahnstraße (43 cm).

In einer vorherigen Version des Artikels hatten wir von einer „Kreissäge“ geschrieben - gemeint war eine Kettensäge. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen und bedanken uns für den Hinweis.

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