Amtsgericht Mönchengladbach Prozess nach Angriff auf Fußballfans im Zug

Mönchengladbach · Die Angeklagten sollen am 5. März 2016 Fußballfans im Regionalexpress angegriffen haben. Sie müssen sich jetzt wegen gemeinschaftlichen Landfriedensbruchs in Tateinheit mit Nötigung verantworten.

 Vor dem Amtsgericht in Mönchengladbach müssen sich am Donnerstag sieben Angeklagte nach einem Angriff auf Fußball-Fans verantworten.

Vor dem Amtsgericht in Mönchengladbach müssen sich am Donnerstag sieben Angeklagte nach einem Angriff auf Fußball-Fans verantworten.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

(gap) Ein Angriff auf Fußballfans, der fast vier Jahre zurückliegt, hat jetzt ein gerichtliches Nachspiel. Sieben Männer im Alter zwischen 22 und 34 Jahren stehen ab Donnerstag vor dem Amtsgericht Mönchengladbach. Der Vorwurf: gemeinschaftlicher Landfriedensbruch in Tateinheit mit Nötigung. Die Männer aus Mönchengladbach, Grevenbroich, Krefeld, Viersen und Issum sollen am 5. März 2016 Dortmund-Fans im Regionalexpress 6 bedroht haben.

Laut Anklage gehörten alle Männer, die jetzt vor Gericht stehen, der Mönchengladbacher Ultra-Szene an. 2016 hätten sie sich auf der Rückreise vom Bundesligaspiel VfL Wolfsburg gegen Borussia Mönchengladbach befunden. Als sie am Dortmunder Hauptbahnhof auf Fans der Vereine Borussia Dortmund und Bayern München trafen, sollen sie beschlossen haben, gemeinsam Fanutensilien „abzuziehen“.

Am 5. März 2016 waren bei der Polizeileitstelle in Essen mehrere Notrufe eingegangen. Reisende im Regionalexpress berichteten von einer etwa 40-köpfigen, zum Teil mit schwarzen Sturmhauben vermummten Gruppe, die BVB-Anhänger zwang, ihre Fanutensilien auszuhändigen. Die Angreifer hätten gedroht, dass sie bei einer Weigerung ihr Gegenüber „totschlagen“ bzw. „kaputtschlagen“ würden. Obwohl viele BVB-Fans eingeschüchtert der Forderung nachkamen, hätten die Angreifer, die zum Teil Vereinsabzeichen von Borussia Mönchengladbach trugen, zugeschlagen. Mindestens eine Person wurde dabei ernsthaft verletzt, hieß es damals im Polizeibericht. Die Täter hatten zunächst flüchten können. Zur Fahndung ging die Bundespolizei später mit Bildern aus Überwachungskameras an die Öffentlichkeit. Dabei wurden einige Männer identifiziert.

Der Tatablauf sei von den Angeklagten und den übrigen Mitgliedern der Gruppe hinsichtlich der Drohungen und des „Abziehens“ von Fanutensilien vorher so abgesprochen worden, so die Staatsanwaltschaft. Der 31-jährige Grevenbroicher soll dabei eine führende Rolle eingenommen haben.

Der Prozess beginnt am Donnerstag um 9 Uhr.

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