IT-Sicherheitsfrühstück in Mönchengladbach LKA-Ermittler klärt Betriebe über Cyberkriminalität auf

Mönchengladbach · Der Experte Peter Vahrenhorst erklärte, welche Gefahren drohen und was Unternehmen beachten sollten.

 53 Prozent der Unternehmen in NRW waren im Jahr 2018 von Cybercrime betroffen, so das Landeskriminalamt.

53 Prozent der Unternehmen in NRW waren im Jahr 2018 von Cybercrime betroffen, so das Landeskriminalamt.

Foto: dpa/Oliver Berg

Smartwatches, die aufnehmen, wie viele Schritte der Träger am Tag geht oder seinen Schlaf überwacht. Moderne Homesysteme, dank derer der Nutzer aus hundert Kilometern Entfernung schon die Heizung einschalten kann, um es bei der Ankunft schön warm zu haben. Oder auch intelligente Zahnbürsten, die kontrollieren, wie viel Druck man beim Zähneputzen ausübt und ob auch alle Stellen erreicht werden – IT umgibt den Nutzer dauernd. „Es gibt keinen Beruf mehr, der nichts mit IT zu tun hat“, wie Peter Vahrenhorst, stellvertretender Leiter des Sachgebiets ‚Prävention Cybercrime‘ Im LKA Nordrhein-Westfalen, sagt.

Das bringt viele Vorteile, aber auch Gefahren. In NRW waren 2018 53 Prozent der Unternehmen von Cyberkriminalität betroffen, ganze 51 Prozent aller Unternehmen hatten kein Notfallsystem. Damit Betriebe sich besser vor der digitalen Gefahr schützen können, veranstaltete die IHK Mittlerer Niederrhein das IT-Sicherheitsfrühstück, bei dem Vahrenhorst referierte.

Bei Themen wie IT-Sicherheit sei es immer schwieriger, das Interesse der Leute zu wecken, sagte Tanja Neumann von der IHK Mittlerer Niederrhein: „IT-Sicherheit klingt für viele genauso spannend wie ein Termin beim Zahnarzt.“ Rund 40 Gäste aus allen Bereichen, Marketing, Finanzen oder aus den Medien, aber auch Privatermittler und Mitarbeiter der Kriminalpolizei, waren dabei.

Grundsätzlich gebe es keine hundertprozentige Sicherheit, wie der Vahrenhorst erklärte. Vieles basiere auf Vertrauen. „Wenn ich mich beispielsweise frage, welches Produkt sicherer wäre, dann sollte dies natürlich zum einen auf Zertifikaten aufbauen. Wichtig sind allerdings auch Erfahrungen, die ich selbst sowie andere gesammelt haben. Es ist wichtig, sich in unserer vernetzten Welt zu sensibilisieren. Eine Fehlerkultur gehört dazu und ist wichtig, um zu lernen.“ Dennoch gibt es einige Tipps, die Unternehmen beachten sollten. Clouds etwa sind praktisch, allerdings sollte man sich informieren, ob der Anbieter seriös ist und was mit den Daten passiert, sollte es den Provider einmal nicht mehr geben. Seltsame Formulierungen in Mails sollten kritisch betrachtet werden, dazu gehören Sätze wie: „Bitte antworten Sie nur per E-Mail, versuchen Sie nicht, mich persönlich oder telefonisch zu erreichen.“ Passwörter sollten regelmäßig gewechselt und nicht mehrfach verwendet werden. Außerdem sind aktuelle Virenschutzprogramme wichtig für die Sicherheit und helfen gegen Cyberkriminalität.

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