3500 Kalender verkauft Leo Club unterstützt Drogenberatung

Speick · Die Jugendorganisation übergab 14.200 Euro aus dem Erlös der Adventskalenderaktion. Die zusätzliche Einnahme hilft der Drogenberatung in schwierigen Zeiten.

 Aktion für den guten Zweck: Achim Brasseler (l.) und Heinz-Josef Claßen von der Drogenberatungsstelle sowie Sarah Franke-Hempsch (Leo Club).

Aktion für den guten Zweck: Achim Brasseler (l.) und Heinz-Josef Claßen von der Drogenberatungsstelle sowie Sarah Franke-Hempsch (Leo Club).

Foto: Jürgen Körting

Heinz-Josef Claßen genügten wenige Worte, um seiner Freude Ausdruck zu verleihen. „Ich bin überwältigt von dieser Summe“, sagte der Geschäftsführer der Drogenberatung Mönchengladbach, als er 14.200 Euro im Namen der Einrichtung symbolisch in Empfang nahm. Den Geldsegen überbrachte Sarah Franke-Hempsch vom Leo Club Mönchengladbach, der Jugendorganisation vom Lions Club.

Der Erlös ist das Ergebnis der Adventskalenderaktion der jungen Löwen. Vom 15. Oktober bis 28. November des vergangenen Jahres hatten sie 3500 Kalender verkauft. „Angefangen haben wir vor vielen Jahren mit 2000 Exemplaren“, sagte Sibylle Hempsch, langjähriges Mitglied im Lions Club. „Diese Aktion ist in jedem Jahr unsere größte“, ergänzte Sarah  Franke-Hempsch. Die Gewinne haben großzügige Sponsoren aus der Stadt ermöglicht. „Einige von ihnen kommen schon von sich aus auf uns zu“, sagte sie zum großen Zuspruch.

Die jungen Mitglieder im Leo Club Mönchengladbach engagieren sich auch regelmäßig mit der Aktion „Ein Teil mehr“. Dabei stehen sie samstags vor Supermärkten und bitten die Passanten, ein Teil mehr nur für Bedürftige zu kaufen. Das sind dann meist Hygieneartikel oder Konserven. „Fahrer von dicken SUV gehen stur an uns vorbei, während die eher Bescheidenen sehr zugänglich und großzügig sind“, sagte Franke-Hempsch.

Die zusätzliche Einnahme hilft der Drogenberatung in schwierigen Zeiten. Jedes sechste Kind in Deutschland wächst mit mindestens einem suchtkranken Elternteil auf. Die Kinder stammen nicht nur aus sozial prekärem, sondern auch aus gutbürgerlichem Umfeld. Oft fehlt ihnen die emotionale Zuwendung. „Bei uns finden die Kinder einen vertrauensvollen Kontakt“, erklärte Achim Brasseler, Leiter der Drogenberatung. Über die Teilnahme an „FitKids“, einem Programm für die praktische Arbeit von Drogen-, Gesundheits- und Jugendhilfe, durchlief die Drogenberatung einen Coaching-Prozess. Nun kann sie junge Familien mit Suchtproblemen zwar mit einem neuen Angebot gezielt unterstützen, öffentliche Mittel gibt es dafür jedoch nicht.

„Dabei nehmen wir nicht nur die Anamnese der betroffenen Eltern, sondern auch die der Kinder auf“, skizzierte Brasseler das neue Konzept des privaten Vereins. Die Kinder können auch an einem Ferienprogramm unter der Leitung einer Erzieherin teilnehmen. Die Personalkosten werden vom Lions Club finanziert. „Manche Familien haben Suchtprobleme über Generationen hinweg“, sagte Brasseler. Die Drogenberatung macht außerdem Angebote in den Bereichen psychosoziale Begleitung, ambulantes Betreutes Wohnen, Eltern- und Angehörigenberatung sowie Streetwork.

Die Leos suchen derweil noch weitere Unterstützer. Jeder, der bereit ist, sich für sozial Schwächere aktiv einzusetzen, kann Mitglied werden. Dafür bietet der Leo Club ein breites Betätigungsfeld und die Chance, soziale Kompetenzen zu erwerben. Es reicht eine kurze E-Mail an: leo.club.mg@gmail.com.

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