Kostenfreie Eintrittskarten Kulturlöwen machen sich stark für Arme

Mönchengladbach · „KulturZeit Mönchengladbach – Ein Geschenk aus Kultur und Zeit“ heißt das neue Projekt des Vereins. Bedürftige erhalten kostenfreie Tickets für kulturelle Angebote in der Stadt und – wenn gewünscht – auch die passende Begleitung.

 Miriam Colonna vom Verein Kulturlöwen, Ingrid Icking, Inkusionsbeauftragte der Stadt, und Kulturdezernent Gert Fischer (v.l.) stellten das Projekt „KulturZeit“ vor.

Miriam Colonna vom Verein Kulturlöwen, Ingrid Icking, Inkusionsbeauftragte der Stadt, und Kulturdezernent Gert Fischer (v.l.) stellten das Projekt „KulturZeit“ vor.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Ins Theater gehen, auf Konzerten mitsingen und tanzen oder bei einer Comedy-Veranstaltung mal wieder richtig lachen – klingt für viele vielleicht selbstverständlich, ist aber nicht für jeden ohne weiteres möglich. Der Verein „Kulturlöwe Niederrhein“ hat sich vorgenommen, daran etwas zu ändern und möglichst allen Mönchengladbachern den Zugang zu kulturellen Angeboten zu ermöglichen.

Das Projekt richtet sich zum Beispiel an Leute, die sich aus finanziellen Gründen keine Eintrittskarten für Veranstaltungen leisten können, oder niemanden haben, mit dem sie diese besuchen können. Diese Menschen können sich bei den Kulturlöwen anmelden und kostenlos Karten bekommen. Partner des Projekts sind zum Beispiel die Kulturküche, die Stadtbibliothek und das Theater. Diese Institutionen stellen Karten für ihre Veranstaltungen zur Verfügung.

„Manchmal reicht es aber nicht, Leuten einfach nur eine Eintrittskarte anzubieten. Manche sind auch ein bisschen einsam und haben niemanden, mit dem sie zu Veranstaltungen gehen können. Deshalb bieten wir auch Begleitung an – man kann sich also quasi mit unseren Mitarbeitern verabreden“, erklärt Miriam Colonna, Geschäftsführerin vom Verein Kulturlöwe Niederrhein. Das Menschsein und Wohlfühlen stehe dabei immer an erster Stelle. Gäste würden deshalb auch mit Essen versorgt und könnten einfach die nette und freundschaftliche Atmosphäre genießen, sagt Colonna.

Es gebe schon jetzt einige Anfragen von Interessierten: „Besonders ältere Leute und Menschen, die krank sind, und ansonsten nicht so einfach aus dem Haus kommen, freuen sich über das Angebot. Wir hatten schon ein paar Telefonate, die bei uns für Gänsehaut gesorgt haben“, sagt Miriam Colonna. Wer zunächst als Gast die Angebote in Anspruch nehme, könne außerdem irgendwann selbst zum Begleiter anderer Bedürftiger werden.

Auch die Inklusionsbeauftragte der Stadt, Ingrid Icking, bestätigt die Wichtigkeit solcher Projekte: „Viele, denen es an finanziellen Ressourcen fehlt, sparen am ehesten bei der Kultur. Für andere besteht eine hohe Barriere, einfach mal etwas zu unternehmen. Deshalb ist es so wichtig, dass sie im Rahmen solcher Projekte versorgt und begleitet werden und sich aufgehoben fühlen können.“

Gefördert wird das Projekt unter anderem vom „Lions Club Mönchengladbach St. Vitus“. Besonders toll finden die Mitglieder, dass das Projekt alle Menschen mit einbeziehe, die es bräuchten und sich nicht nur an eine einzelne Gruppe richte, sagt Club-Präsidentin Andrea Rödiger-Finken.

Interessierte, die das Angebot gerne in Anspruch nehmen wollen, können sich auf der Internetseite www.kulturzeit-mg.de näher informieren und anmelden. Bei der Registrierung werden Interessen und mögliche Barrieren, wie beispielsweise Sehbehinderungen, abgefragt, damit individuell passende Angebote herausgesucht werden können. Wer möchte, kann auch persönlich bei den Kulturlöwen an der Hindenburgstraße 12 vorbeischauen.

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