Pilotprojekt in Mönchengladbach Künstliche Intelligenz spürt Schäden auf Radwegen auf

Mönchengladbach · Über den Volksverein Mönchengladbach helfen seit Jahresbeginn Langzeitarbeitslose dabei, Radwege von Scherben und Hindernissen freizuhalten. Sie werden bei ihren Kontrollfahrten jetzt mit besonderer digitaler Technik ausgerüstet.

 Schäden auf Radwegen, wie hier durch Baumwurzeln auf der Hohenzollernstraße, gefährden die Sicherheit der Nutzer.

Schäden auf Radwegen, wie hier durch Baumwurzeln auf der Hohenzollernstraße, gefährden die Sicherheit der Nutzer.

Foto: Andreas Gruhn

Ein gut ausgebautes Radwegenetz ist wichtig, es muss aber auch frei von Schäden sein. Zuständig für solche Reparaturen ist die Stadttochter Mags. Sie bekommt dabei nun Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI). Rund 260 Kilometer Radwege in Mönchengladbach werden dafür erfasst und durch KI auf Schäden analysiert. Die Maßnahme soll bis Mitte 2023 laufen und ist Teil des Projekts „Smart City“.

Oberbürgermeister Felix Heinrichs, der selbst hin und wieder auf dem Rad unterwegs ist, zeigt sich angetan: „Es freut mich, dass sich dieses Smart-City-Pilotprojekt der Infrastruktur für den Radverkehr annimmt.“ Das sei eine wichtige Basis für die geplante Mobilitätswende. Er hofft auf „wertvolle Zusatzinformationen“ zum Zustand der Radwege. „Gleichzeitig sammeln wir Erfahrungen damit, Daten intelligent, automatisiert und anonymisiert zu erheben und zu nutzen.“

Partner sind neben der Stadt und der Mags auch der kommunale Versorger NEW sowie der Volksverein Mönchengladbach. Der gemeinnützige Verein ist mit zehn Langzeitarbeitslosen jeden Werktag im Stadtgebiet unterwegs, um die Mags bei der Radwegpflege zu unterstützen. Die Radwegepfleger haben nun Smartphones mit einer besonderen App an den Lenkern. Alle vier Meter wird ein Foto des abgefahrenen Fahrradwegs gemacht. Kennzeichen und Gesichter, so versichern die Verantwortlichen, seien unkenntlich. Die Fotos werden in eine Cloud geladen, wo KI sie nach Schäden auf den Wegen durchsucht, die Art und Schwere des Schadens erfasst. Die Ergebnisse werden im Vialytics-Web-System angezeigt, um Reparaturen gezielter zu organisieren.

„Der Einsatz der App liefert uns Zusatzinformationen, die uns die Arbeit erleichtern“, betont Hans-Jürgen Schnaß, Chef der Mags. Sein Kollege von der NEW AG, Frank Kindervatter, ist sich sicher: „Künstliche Intelligenz wird für die Mobilität der Zukunft und damit auch für die Smart City Mönchengladbach eine ganz wesentliche Rolle spielen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort