Kunst für den guten Zweck Thomas Virnich schafft Bronzeplastik für Obdachlosen-Projekt

Mönchengladbach · Der Mönchengladbacher unterstützt mit seiner Kunst das Programm Housing First der SKM Rheydt, dem Verein Fifty Fifty und dem Paritätischen NRW. Es bietet Langzeitwohnungslosen Menschen dauerhaft eine feste Wohnung.

 Virnich zeigt seine 50 Zentimeter hohe Bronzeplastik.

Virnich zeigt seine 50 Zentimeter hohe Bronzeplastik.

Foto: Fifty fifty

Kleine zarte, nicht ganz intakte Hausfassaden wachsen aufeinander gestapelt in eine bedenkliche Höhe. Das Gebilde droht ins Wanken zu geraten und zusammenzubrechen. Wohnen kann so fragil sein. Das wissen wohnungslose Menschen besser als sonst jemand.

Die etwa einen halben Meter hohe Bronzeplastik allerdings, die an den Turmbau zu Babel erinnert, hält Stand. Mit dem Erlös aus dem Verkauf der Bronzeplastik von Thomas Virnich wird es möglich sein, Wohnen weniger fragil zu machen. Das Geld fließt in das Programm Housing First des Sozialdienstes Katholischer Männer (SKM) in Mönchengladbach-Rheydt. Housing First bietet Langzeit-wohnungslosen Menschen dauerhaft eine feste Wohnung.

Das Programm wird unterstützt aus Mitteln des Housing First Fonds des Paritätischen NRW und des Vereins Fiftyfifty aus Düsseldorf. Hubert Ostendorf vom Verein Fiftyfifty sorgt dafür, dass der Fonds aus Verkäufen von Kunstobjekten Geld bekommt. Ein einmaliges Modell, findet Werner Lüttkenhorst vom Paritätischen NRW.

Der SKM Rheydt hatte die Idee, Thomas Virnich, dessen „Turmbau zu Babel“ vor dem Mönchengladbacher Rathaus steht, um ein Benefizkunstwerk zu bitten. Die Sozialarbeiterin Astrid Thiess vom SKM rief den Bildhauer an, fragte nach und Virnich sagte sofort zu. „Frau Thiess hat einfach so sympathisch nachgefragt“, erklärt Virnich seine spontane Zusage zu seinem pro-bono-Projekt.

„Das hier war meine erste Idee“, beschreibt der Mönchengladbacher Bildhauer Thomas Virnich seine Skulptur. „Es geht ja um Wohnen und Leben.“ Er hat für die Grundlage seiner Plastik Modellhäuschen von Faller eingesetzt – ähnlich denen, mit denen er selbst als kleiner Junge und jetzt sein dreijähriger Enkel, gespielt hat, erzählt Virnich. „Ich habe sie aufeinandergesetzt, bis es weiter nicht ging. Das hat auch einen anmutigen Charakter.“

Jetzt präsentierte Virnich seine Skulptur im Garten seines Atelierhauses vor seinen Gästen, Astrid Thiess und Norbert Schoeller vom SKM Mönchengladbach sowie Werner Lüttkenhorst vom Paritätischen NRW und Hubert Ostendorf von fiftyfifty.

Virnich hat das Kunstwerk als Auflagenarbeit entwickelt. Es stehen zwei Varianten zum Verkauf: eine monochrome grau-weiße sowie eine farbig gefasste Bronzeplastik. Beide werden in einer Fünferauflage gegossen, nummeriert und signiert und zu einem Preis von 3400 Euro für die monochrome und 3900 Euro für die in Farbe gefasste Plastik über den Verein Fifty Fifty verkauft.

Info Mehr über das Programm Housing First ist online unter www.housingfirstfonds.de nachzulesen. Die Bronzeplastiken können unter www.fiftyfifty-galerie.de erworben werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort