Fahrrad-Aktionstag in Mönchengladbach Polizeipräsident und OB kritisieren ADFC nach Absage

Mönchengladbach · Das Verhalten von Fahrradfahrern als Unfallursache? Das will der ADFC so nicht hinnehmen und hat seine Teilnahme am Fahrrad-Aktionstag der Polizei am 3. Juni abgesagt. Das wiederum löst Verwunderung bei Polizeipräsident Mathis Wiesselmann, OB Hans Wilhelm Reiners und dem Landtagsabgeordneten Jochen Klenner hervor.

 Radfahrer stehen am Tag des Fahrrads am 3. Juni landesweit im Fokus der Polizei.

Radfahrer stehen am Tag des Fahrrads am 3. Juni landesweit im Fokus der Polizei.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Die Absage des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) in Mönchengladbach über die Teilnahme am Fahrrad-Aktionstag der Polizei hat Reaktionen im Land und bei der Stadt ausgelöst. Polizeipräsident Mathis Wiesselmann sagte: „Ich verstehe den ADFC nicht und bin überzeugt, dass er über das Ziel hinausschießt. Wir können doch nicht die Augen vor Fakten und Unfallursachen verschließen. In allen Gruppen von Verkehrsteilnehmern gibt es schwarze Schafe oder nachlässiges Verhalten.“

Das NRW-Innenministerium bereitet für den 3. Juni den Aktionstag vor, an dem es Präventionsangebote, aber auch verschärfte Kontrollen geben soll. NRW-Innenminister Herbert Reul will diese in Mönchengladbach besuchen. Der ADFC hatte eine Teilnahme abgesagt und die Aktion scharf kritisiert und sprach von einer „Showaktion“. Nicht das Verhalten von Radfahrern sei das größte Problem, sondern die miserable Infrastruktur. „Ich hätte mich gefreut, wenn der ADFC im Rahmen unserer Präventionsangebote an diesem Tag mitgemacht hätte. Er versäumt eine Chance, bleibt aber herzlich eingeladen“, sagte Wiesselmann. Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners schrieb im sozialen Netzwerk Facebook, er verstehe die harsche Reaktion des ADFC nicht, denn es gebe auch Radfahrer, die es mit der Beachtung von Regeln nicht ganz so genau nähmen. „Dann von ,Showaktion des Ministers’ und ,Affront’ zu sprechen und zu unterstellen, es werde eine ,latent breite Selbstschuld der Fahrradfahrer an Unfällen’ signalisiert, finde ich wenig zielführend.“

Der CDU-Landtagsabgeordnete Jochen Klenner reagierte verwundert und enttäuscht über die Absage des ADFC: „Statt Trotz wäre ein aktives Einbringen angebrachter gewesen – ausdrücklich befindet sich der Aktionstag ja noch in Vorbereitung. Die Augen vor bestehenden Problemen zu verschließen hilft keinem einzigen Radfahrer weiter.“ Gerade weil in Mönchengladbach Nachholbedarf bestehe, wünsche er sich, dass sich der ADFC konstruktiv dabei einbringe. „Ich hoffe, dass der Weg dahin zurück gelingt“, so Klenner.

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