Historie in Mönchengladbach Wenn das Verbrechen keine Grenzen kennt
Mönchengladbach · Dreiste Räuber, die nach der Tat zurück in die vermeintlich sicheren Niederlanden flüchten – da fällt einem sofort die jüngste Geldautomaten-Sprengung in Hardt samt Verfolgungsjagd ein. Aber solche grenzüberschreitenden Verbrechen gab es bereits vor rund 250 Jahren. „Es ist alles schon mal dagewesen“, sagt Kriminalhauptkommissar Rainer Breuer, dessen Hobby die Polizeigeschichte der Region ist.
Am 1. September 2006 trat der deutsch-niederländische Polizei- und Justizvertrag in Kraft. Die Sicherheitsbehörden dürfen seitdem im jeweils anderen Staat tätig werden. Auch die Verfolgung von Verbrechern bis zu 150 Kilometer jenseits der Grenze ist erlaubt. Diese Idee, der Polizei die Überschreitung von Ländergrenzen zu ermöglichen, hatten die Herrschenden aber bereits vor 240 Jahren. Sogar noch ein Jahr älter ist die Gründung der ersten Polizeitruppe in unserer Region, der „Jül’chischen Leichten Dragoner“, wie der Kriminalbeamte Rainer Breuer berichtet. „Ich beschäftige mich schon geraume Zeit mit der Historie der hiesigen Behörde. Viel war nicht bekannt, also habe ich mich auf die Suche begeben und einige Dinge zusammengetragen. Und je weiter man zurückgeht, desto weniger findet man.“