Aufgabe an Pfarrei übertragen Kreuznachbarschaft Dahl nach 150 Jahren aufgelöst

Dahl · Die Interessengemeinschaft hat den „Christus von Dahl“ an die katholische Pfarre St. Josef übertragen.

 Heinz-Josef Claßen war Vorsitzender der Kreuznachbarschaft.

Heinz-Josef Claßen war Vorsitzender der Kreuznachbarschaft.

Foto: Angela Rietdorf

Es war ein Ende, das abzusehen war: am 17. November hat sich die außerordentliche Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft Kreuznachbarschaft Dahl einstimmig für die Auflösung des Traditionsvereins entschieden. „Die Mitgliedszahlen gingen seit Jahren zurück und für die Vorstandsarbeit wurden keine Kandidaten mehr gefunden“, erklärt Heinz-Josef Claßen, der langjährige Vorsitzende.

Die Kreuznachbarschaft Dahl ist als Nachbarschaftshilfe entstanden, die Angehörige im Sterbefall unterstützte. Vor zwei Jahren benannte sie sich in Interessengemeinschaft um, der Fokus sollte auf das Engagement für den Stadtteil Dahl gelegt werden. Benannt ist sie nach dem mehr als 150 Jahre alten „Christus von Dahl“-Kreuz, das heute an der Brunnenstraße steht.

Um diese Kreuzstation hat sich die Gemeinschaft gekümmert, vor knapp 20 Jahren auch für die Verlegung und den Neubau der Anlage gesorgt. Deshalb war es den Verantwortlichen ein besonderes Anliegen, die Zukunft des Dahler Kreuzes zu sichern. Mit der Übertragung der Anlage an die katholische Pfarrgemeinde St. Josef ist dies gelungen, auch wenn die endgültige Genehmigung durch das Bistum Aachen noch aussteht.

„Das Bistum wollte noch ein bautechnisches Gutachten“, erklärt Claßen. „Das konnten wir vorlegen. Es fiel sehr positiv aus.“ Mit der gefundenen Lösung ist der Vereinsvorsitzende zufrieden. „Ich bin nicht der Typ Mensch, der ein sinkendes Schiff verlässt, ich bin der Typ Mensch, der ein solches Schiff, wenn es dann in Seenot geraten sollte, einem sicheren Hafen zuführen will“, hatte Claßen schon bei seiner letzten Wahl im März erklärt.

Das verbliebene Vermögen der Kreuznachbarschaft von rund 5000 Euro wurde zweckgebunden an vier gemeinnützige Einrichtungen ausgeschüttet: an das in Dahl gelegene Städtische Altenheim St. Kamillus, das DRK Mönchengladbach für die Jugendarbeit, die Drogenberatung und die katholische Pfarrgemeinde St. Josef für die Beschaffung eines Kletterturms für den Kindergarten am Dahler Kirchweg. Mit diesen Beschlüssen endete die traditionsreiche Geschichte des Dahler Nachbarschaftsvereins.

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